... wollte ich mich nicht mehr im Bloggerland engagieren. In der Tat habe ich meinen Blog "DosiNews" vor 1 1/2 Jahren
dichtgemacht. Zu schwer schien mir der Kampf mit gesundheitlichen Einschränkungen, eigenem Anspruchsdenken und der
Erkenntnis, selbst einfachen Erfordernissen nicht mehr in der Art und
Weise entsprechen zu können, wie es mir geboten erscheint. Darauf wartend, dass die
Bürde auf den Schultern leichter werde, sah ich mich selbst dazu
nicht mehr fähig, ein Foto mit ein paar Zeilen im Blog einzustellen.
Das Gepäck - in Form von Haus, Hof, Garten und Viehzeug - ist immer
noch
da. Es wäre
ratsam, sich eines Teils zu entledigen. Der Ehemann hält
das für verfrüht. Ich muss ihm einen Großteil der anfallenden Arbeit
überlassen und schaudere bei dem Gedanken, ich könnte womöglich eines
schönen Tages unverhofft mit allem ganz allein dastehen. Mein Leben hat
dieses Jahr die 7 vor der 0 erreicht. Die Ziellinie rückt näher
und warten auf gesündere und leichtere Zeiten ist damit eine dümmliche
Option.
So habe
ich beschlossen, mich aufzuraffen und gelegentlich den ein oder
anderen Post auf
den Weg zu bringen. In der
Hoffnung natürlich, dass es nur positive Zeilen werden. Aber etwas granteln möchte ich schon, es ist befreiend, sich
Frust von der Seele zu reden. Der mit buddhistischen Anschauungen liebäugelnde Ehemann meint, ich sei
ärgerlich geartet und müsse in einem früheren Leben ein kriegerisches
Leben geführt haben. Vielleicht war ich ein gefürchteter Schwertkämpfer
- das erfüllt mich mit einer gewissen Genugtuung und wäre doch mal eine
sinnhafte Erklärung für meine kaputten Schultern.
Was für einem miesepetrigen Karma die Menschheit Corona zu verdanken
hat, lässt sich nicht ergründen. Ist es die Folge von einem
"Zuviel!? Zuviel an Konsum, an Reisen, an Essen, an Information;
ein Dünkel, dem
Individuum stehe alles zu, was ihm in den Sinn komme und vor allem eins
bringe: Spaß? Die kollektive Strafe setzt nun auch denen zu, die
sich bisher an der größer, höher, teurer und besser-Spirale bewusst
nicht beteiligen wollten.
Für uns als ältere Generation und meiner Wenigkeit als Risikopatient
heißt Corona Isolation. Der Ehemann bestellt im Internet, holt die
Einkäufe im Supermarkt ab und
nimmt mir alles ab außer den unvermeidlichen Arztbesuchen. Corona hat
mich bisher nicht erwischt dafür aber eine Nervenentzündung in Schulter
und Armen, gefolgt von einer Zwerchfell-Lähmung. Ginge es nach dem Arzt
würde ich des nachts mit einer Atemmaske ins Bett gehen. Um das zu
realisieren wäre auch noch ein Krankenhausaufenthalt angesagt. Bisher
atme ich mich auch so durch und hoffe auf Besserung. Die Gegebenheiten
besonders die Trennung von den Angehörigen, sind jedenfalls nicht
geeignet, einer depressiven Grundstimmung den Schneid abzukaufen. Die
Impfungen gehen hier im Landkreis schleppend voran. Während
beispielsweise in Bremen die ganze Verwandtschaft einschließlich der
jungen Generation 20 plus, seit Wochen durchgeimpft ist, wartet
unsereins immer noch auf die zweite Impfung.
Genug rumgemault. Ich stelle gerade fest, dass ich überhaupt keine
Fotos parat habe. Nur Text? Das geht gar nicht. In den DosiNews waren unsere Katzen
Hauptakteure. ( ja,
es gibt sie noch) hier möchte mich nicht auf einen bestimmten Bloginhalt festlegen.
Steine im Weg mag der Starke lächelnd wegräumen. Der Schwache resigniert und gibt sein Fortkommen auf. Der Findige sucht sich einen gangbaren Weg drumherum.