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Samstag, 10. Februar 2024

Das Schlatt ...

...  oder wenn ich unterwegs so vor mich hin sinniere


die Erinnerung ist ein Traum ....

Wir leben hier am Rande der Wildeshauser Geest in einem  landwirtschaftlich geprägten Umfeld.  Das ehemals moorige Gebiet umfasst auch das ein oder andere Schlatt, trockengefallen in den letzten Jahren durch die anhaltenden Dürreperioden. Ein Schlatt, habe ich gerade gelernt, ist eine flache Senke mit Oberflächenwasser in der das Wasser stehenbleibt, weil eine Bodenschicht verhindert, dass das Wasser nach unten versickert.   (Wikipedia mit klick)

Von trockengefallen kann aufgrund der anhaltenden Regenfälle keine Rede mehr sein, mittlerweile steht das Wasser auch um die Bauminsel mit dem kleinen Weiher in der Mitte. Ich würde liebend gerne nachsehen was das Boot macht, das ich vor Jahren dort entdeckte. Als ich es zuletzt sah, lag es im Gebüsch. Doch ein rankommen ist auch ohne den See drumherum schwierig, weil Brombeerranken und Totholz den Zugang versperren.  

In Erinnerung ist mir immer noch die Szene, wo ein Silberreiher auf dem Boot stand und sich im Wasser spiegelte. Was für ein Anblick. Wenn ich später noch mal schaute, war bis auf ein paar Enten und den Müll, der scheinbar zu solchen Örtlichkeiten gehört, alles verwaist. 

Wenn das so weiterregnet, braucht wir bald ein Schlauchboot um zum Supermarkt zu kommen. Das Wasser steht überall in den Flächen nicht nur in den dafür bekannten Senken. Und unser kleines Bächlein ist randvoll - in den 30 Jahren hier auch noch nie so gesehen. 


der Bach ist schon fast ein Flüsschen - etwa 2 km in dieser Richtung und man wäre beim nächsten Supermarkt ;-)


Zukunftsvision:  



zurück zum Schlatt


wie eine Insel ragt das Schlatt aus der überschwemmten Wiese
keine Chance hinzukommen ohne zweckmäßige Ausrüstung


bleibt der Blick vom Weg aus und der Vergleich mit der Situation im Sommer 2019 ...


... Wasser ist da - nur im Boot und nicht drumherum



... die Realität ist in der Tat weniger romantisch als das Bild zu Anfang. Es bleibt mir schleierhaft, warum solche Stellen immer als Müllkippe missverstanden werden. 


so malerisch wie das anmutet, für die Tiere ist das eine schwierige Situation. Und für die Landwirte ohnehin. Gibt es eigentlich auch Anti-Regentänze?  



was könnte passender zu Wasser sein als ein Fisch  KLICK für fc-Beitrag



Montag, 13. September 2021

Wieder im Trott - Huntepadd

Im Moment bin ich guten Mutes, dass sich mein Leben wenigstens annähernd wieder normalen Bahnen zuwenden könnte. Wenn auch der Ehemann überraschend einen Rückzieher gemacht hat, als es um das Einschläfern unserer braunen Stute ging und ich die Achterbahn, denen er meine Emotionen so leichtfertig aussetzt, zum wiederholten Mal überstehen musste, war ich am Wochenende in der Lage zu einer kleinen Wanderung.

Der Huntepadd ist ein kurzer aber landschaftlich sehr schöner Rundwanderweg. Zudem ist der Ort Dötlingen bei mir positiv besetzt. Hier war früher unser Schullandheim und ich erinnere mich gern an die Aufenthalte. Meine Kondition ist den Umständen entsprechend gut. Atemprobleme gab es weniger beim Gehen sondern beim Bücken (hatte die kleine Kamera mit und gehe gern mal in die Hocke beim Fotografieren). Der Ehemann hatte mehr Probleme mit dem laufen als ich.

War anfangs der Himmel noch bedeckt, verwöhnte uns später die Sonne und sorgte für lichten Wald und Reflexe auf dem Wasser. Ich würde ja gern die Pfade abseits des Rundwegs erkunden. Das muss aus Rücksicht auf unserer beider Gesundheit erst einmal unterbleiben und so bleibt es bei unserem ganz persönlichen, bescheidenen Weg. Schließlich wollen wir ja nicht den Jakobsweg bezwingen.  

Ein Höhepunkt  der Wanderung ist die Glaner Braut. Ein steinzeitliches Gräberfeld inmitten der blühenden Heide. Wir sind hier in der Wildeshauser Geest, da gehört beides in die Landschaft. Die Hunte, hier noch ein beschauliches Flüsschen, ist im späteren Verlauf auch schiffbar und mündet bei Elsfleth in die Weser.  










letztes Jahr um die gleiche Zeit






Montag, 9. August 2021

Rosentraum


Im Tag sah ich Rosen mit gefüllten Blüten. Schwer und duftend hängen sie in dornigen Sträuchern, grün umringt von glatten, spiegelnden Blättern. Wenn ihnen der Sommer zuviel und ihre Schönheit zur Last wird, lassen sie seufzend ihren kleidsamen Schmuck fallen, Stück für Stück. In Wellen liegt ihr seidiges Kleid am Boden, gefältet wie ein Tuch auf der Tafel für den nahenden Herbst. Ihre Erinnerungen kleiden sie in einen roten Mantel, der dem Winter trotzt, und die Vögel nährt.

Ach, könnt ich es ihnen gleichtun, mich geruhsam der Last Stück für Stück entledigen. Sanft entblättert und federleicht dem Herbst die Arme entgegenstrecken. Mich noch einmal innig wärmen und umarmen lassen, während fleißige Spinnen mir ein weißes Gewand aus Tau nähen, und ihn dann bitten, mich dem Winter auszuliefern. Wenn du ein rotes Herz im weißen Schnee siehst, dann bin ich das.