Neue Doseninhalte
Gedanken und anderes Gerümpel
Montag, 27. März 2023
Rosen-Montag
Mittwoch, 8. März 2023
ein bisschen Frieden
Montag, 6. März 2023
Schnee
Schnee - oder was man hier so Schnee nennt. Die Sonne bemüht sich mit aller Kraft das bisschen Weiß, was man uns gegönnt hat, wegzuräumen.
Dienstag, 21. Februar 2023
Kein Eingang oder wo bitte geht's zum Hades

Samstag, 18. Februar 2023
aus dem Fundus
Man soll keine Anhaftung entwickeln an Gegenstände. Tu ich nicht. Aber nach 50 Jahren des gemeinsamen Zusammenlebens, sammeln sich nicht nur Erinnerungen sondern auch Dinge. Geerbtes zum Beispiel - das sind Sachen, die halte ich in Ehren. Viele unerwünschte Artikel, die man zu feierlichen Anlässen, Geburtstagen und Weihnachten geschenkt bekommt, Die man sich selbst nie gekauft hätte, aber vom Geber gutgemeint überreicht wurden. "Extra für dich ausgesucht". Das sind die Dinge, die mich regelrecht belästigen. Dann sammelt sich bei mir Geschirr, zugegebenermaßen selbst verschuldet, alles für 10 bis 12 Personen. "Kann man immer mal gebrauchen" sagte meine Mutter und haben wir auch gebraucht, als die Familie noch vollzählig war. Nun sind das die Sachen, die ich von links nach rechts räume. "Das könnt ihr doch bestimmt gebrauchen " hörten wir, wenn uns jemand seine ausgebauten Türen und Heizkörper auf unsere Baustellen brachte ... es sammelten sich Teile, von denen andere meinten, wir bräuchten sie, und wir, mit wenig Geld aber viel Enthusiasmus gesegnet, glaubten das dann auch. "Ist doch zu schade zum Wegwerfen". Recht so, nur hat man uns damit zugemüllt. Das sind Dinge, die man allein wegen des Transportproblems nur mühsam wieder los wird.
Wir haben schon viel auf den Wertstoffhof gebracht, was andere nicht entsorgen wollten. Wir haben benutzt, was wir gebrauchen konnten, verschenkt, repariert, weggeworfen. Langsam wird die Lage übersichtlicher. Unser Wahlspruch lautet "nichts neues, erstmal im Fundus nachsehen". Damit ergibt sich ein Spiel mit dem was da ist und es ergeben sich ungeahnte neue Kombinationen. Zwei burgunderrote Gardinenschals, die schon als Tischdecke gedient haben, als Hintergrund für Fotos, als repräsentative Unterlage für Flohmarktware - nur nicht als Gardinen - haben jetzt eine neue Aufgabe. Sie hängen aus Energiesparmaßnahmen in der Öffnung vom Wohn- zum Esszimmer. Sieht ein wenig nach Theatervorhang aus erfüllt aber den Zweck, das Esszimmer nicht mehr mit heizen zu müssen.Ich denke zurück an unsere Zeit in den 70 zigern. An Sperrmüll und wie wir gemeinsam stöbern gingen. Damals schmissen die Leute wirklich alles raus. Wir sind dann mit den Funden auf den Flohmarkt gegangen oder haben manche Sachen bis heute. Schade, dass nach uns alles den Weg auf die Mülldeponie nehmen wird. Wie schon gesagt: "könnte man doch noch gebrauchen ...".
Montag, 13. Februar 2023
Mein Valentinsherz
Dienstag, 31. Januar 2023
antike Geschichten
Maler: Peter Paul Rubens (1577 - 1640),
Zu finden in der alten Pinakothek, München
*griechische Mythologie :
Es geht um die Zwillinge Kastor und Polydeukes (röm. Castor und Pollux) einer davon unsterblich = weil der Sohn des Zeus, der andere vom richtigen Vater = sterblich. Die zwei waren unzertrennlich und befreundet mit einem anderen Zwillingsbrüderpaar namens Lynkeus und Idas. Mit denen stritten sie sich um eine erbeutete Rinderherde. Kastor und Polydeukes fühlten sich bei der Aufteilung übervorteilt. Sie rächten sich indem sie die Verlobten Phoebe und Hilaeira (das sind die besagten Töchter des Leukippos) des Brüderpaares raubten und sich mit ihnen "vermählten". Nun waren die anderen beiden sauer und es kam es zum Kampf. Überlebt hat ihn nur Polydeukes, (der mit dem freien Oberkörper im Bild). Er war sehr betrübt und bat seinen Vater Zeus, die Unsterblichkeit mit seinem Bruder teilen zu dürfen. So hielten sie sich dann - wieder vereint - abwechselnd im Olymp und im Hades auf. Wir können sie als Sternbild am Winterhimmel sehen - grobe Richtung: 2 helle Sterne hinter dem Orion, oberhalb des kleinen Hundes. Soviel zum mehr oder weniger romantischen Teil.
Ich betrachte die quadratische Szene und empfinde Respekt vor dem Maler. Wie er trotz des Tumults im Geschehen einen genialen Bildaufbau geschaffen hat. Einer, der sein Handwerk meisterlich versteht. Der Darstellung selber kann ich nichts abgewinnen.
Der Mann oben ohne (Polydeukes), der mit seinen roten krausen Haaren ein wenig an Prinz Harry erinnert, ist vom seinem im wahrsten Sinne des Wortes hohen Ross abgestiegen. Sein steigender Schimmel fuchtelt mit eisenbewehrten Hufen am äußeren Bildrand rum. Der Mann in Rüstung (Kastor) sitzt auf einem feurigen Braunen der sich mit gebogenem Hals dem Mittelpunkt der Szene zuwendet. Die Männer sind bemüht, zwei gutgenährte nackige Blondinen auf die Pferde zu hieven. Von einer sieht man die Vorderseite von der anderen die Rückansicht. Bei der detailliert ausgearbeiteten Fleischbeschau ist man dankbar, dass der Mann auf dem Braunen das rote Tuch zwischen den Beinen der einen Dame festhält und es entwickelt sich ob der Üppigkeit der weiblichen Gestalten Verständnis für die Pferde, die sich gegen die zusätzliche Last vehement wehren. Zwei kleine Puttchen versuchen sich als Pferdebändiger - einer hängt dem Braunen mit leichter Hand im Zügel und schaut dem Betrachter vergnügt ins Gesicht (schielt der?) Der andere ist nicht so vergnügt und krallt sich verzweifelt an Hals und Mähne des Schimmels. Die Damen lassen das Geschehen über sich ergehen - Eine blickt kopfüber in die rechte Bildecke, die andere sucht Blickkontakt mit dem Herrn auf dem Braunen.
Für Interpretationen bleibt eigentlich kein Raum, eine Szene aus der griechischen Mythologie - fertig. Dem Hintersinnigen kommt noch einmal Loriots Sketch Eheberatung in den Sinn. Auf die Frage, was das Bild darstellt antwortet Herr Blöhmann: "Zwei Herren geben zwei Damen Reitunterricht“. Das ist durchaus zweideutig zu verstehen, allerdings- wie drück ich das aus - war der Reitunterricht nicht einvernehmlich. Frauenraub war in der Antike sehr beliebt, Beispiele gibt es genug. Frau hatte in der Kultur - auf dem die unsere fußt - nichts zu vermelden.
Man wird festgestellt haben, dass ich für ernsthafte Bildbetrachtungen nicht genügend sittliche Reife besitze. Deshalb habe ich bei Chat-GPT (Chat-GPT =Generative Pretrained Transformer - neben Bildbesprechungen noch ein Detail, auf das die Menschheit sehnlichst gewartet hat) nach einer Beschreibung des Gemäldes gefragt und erhielt eine professionelle Version.
"Der Raub der Töchter des Leukippos" (The Rape of the Daughters of Leucippus) is a painting by the Flemish Baroque artist Peter Paul Rubens. The painting depicts the mythological scene of the rape of the daughters of Leucippus, Phoebe and Hilaeira, by the twin brothers Castor and Pollux. The scene is shown in a dynamic and dramatic manner, with the figures in motion and the composition arranged in a diagonal spiral. The use of color and light is also striking, with the figures set against a dark background, and the contrasting use of warm and cool tones. The painting is considered a masterpiece of Rubens' mature style, and is known for its emotional intensity and powerful sense of movement.
Dienstag, 17. Januar 2023
Kreuz und quer gerechnet
Die Kreuzfahrtsaison ist eröffnet. Man reist wieder im Bekanntenkreis. Das war Anlass, uns mal mit CO2 Bilanzen zu beschäftigt um zu sehen, wie wir wegkommen beim ökologischen Fußabdruck. Zwei Rechner wurden dazu einbezogen der vom WWF und der CO2 Rechner vom Umweltbundesamt.
Beide setzen verschieden Prioritäten und man kommt zu unterschiedlichen Ergebnissen. Beim WWF liegen wir unterhalb des angegebenen Durchschnitts. Beim Umweltbundesamt genau im Durchschnitt. Die abgefragten Parameter waren allerdings unterschiedlich angelegt und gewichtet. Während die Heizkosten für den alten Kasten den wir bewohnen von beiden Rechnern missbilligt wurden, klopfte man uns beim WWF lobend auf die Schulter wegen gemäßigtem Konsumverhalten und nicht durchgeführter Flüge und Reisen. Beim Umweltbundesamt waren die Reisen auch Thema galten aber als kompensiert wenn ein Ausgleichs-Betrag an bestimmte Organisationen gezahlt wurde.Beispiel Hin- und Rückflug Hamburg/Teneriffa: Der CO2 Ausstoß beträgt 1726 kg pro Person. Für 40 Euro kann man sich freikaufen - mit der Spende an eine Stelle an der an Technologien gearbeitet wird, die zukünftige Emissionen einsparen helfen!? Wie kann ich in Zukunft etwas einsparen, dass ich jetzt verursacht habe .... Atmen die Leute dort das in die Atmosphäre geblasene CO2 ein und behalten es auf alle Ewigkeit bei sich oder wie hat man sich diesen Ablasshandel vorzustellen. Das ist mir nicht klar geworden.
Bei der Gelegenheit konnte wir auch feststellen, dass unser Pony (pro menschliche Einheit in unserem 2 Personen Haushalt) einen CO" Ausstoss von 93o kg pro anno hat . Bei den 4 Katzen kommen wir auf 800 kg aber mit unseren Fahrten mit dem PKW zusammen nur auf 660 kg !!! Es lohnt also für die Klimabilanz nicht, zum Einkaufen das Pferd einzuspannen. Einer Studie aus der Schweiz zufolge, ist schlägt ein Pferd sogar mit 3100 kg / Jahr zu Buche. Der Dieseltraktor auf dem Acker ist demzufolge nicht der Klimakiller sondern das Pferdegespann eines bodenschonend arbeitenden Waldarbeiters der mit den Tieren Stämme rückt. Die Futterbeschaffung spielt bei der Tierhaltung eine erhebliche Rolle. Was, wenn ich eigene Weiden habe oder sich die Katzen einen Frischfleischanteil in Form von Mäusen selbst besorgen, sich quasi selbst barfen - gibt das Bonuspunkte? Das sind fiktive Zahlenspielereien die die wirklichen Gegebenheiten gar nicht berücksichtigen können.
Trotzdem überlege ich, mich in die Reihe der Gutmenschen einzureihen und zukünftig den CO2 Ausstoß von Pony und Katzen zu kompensieren, man will ja schließlich wie die Fernreisenden ein reines Umweltbewusstsein haben. Das sind mir die 40 Euro pro Jahr allemal wert und das kann man einfach im Internet bei einem Kompensationsdienstleister kaufen. Mit Spendenbescheinigung und steuerbegünstigt versteht sich. Na also, geht doch. So einfach ist es, die Welt zu retten.
Sonntag, 8. Januar 2023
es bleibt wie es war
Lebenszeichen: Die Erkältung vom Anfang Dezember letzten Jahres hat mich lange beschäftigt und bereitet mir immer noch Schwierigkeiten. Ich muss mich zu allem zwingen, mühe mich auf meine Spazierrunde und musste die Strecke um einiges reduzieren. Schließlich sind die Nachwirkungen der neuralgischen Erkrankung mit Lähmung von Arm/Schulter/Zwerchfell noch nicht ausgestanden und die Erkältung hat mich wieder um einige Längen zurückgeworfen.
Die Silvesternacht haben wir überstanden. Unter Dauerbeschuss schon Tage vorher, wobei unser Pony das erste mal ohne Pferdegesellschaft auskommen musste. Die Stute hat sich nie großartig aufgeregt. Diesmal fehlte der ruhende Pol und das Pony ist die ganze Zeit aufgeregt hin- und hergelaufen, wären er (und ich ) jünger würde ich meinen Galgenhumor hervorkramen und sagen "gutes Training für den nächsten Distanzritt". So war ich froh, dass sein Kreislauf mitgespielt hat. Die Leute haben in den Himmel geschossen was sie in den letzten 2 Jahren gehortet haben oder sich von der Rückzahlung der Dezemberabschlagszahlung leisten konnten - wahrscheinlich beides. Es war sehr windig und der Lärm ist hier nicht so angekommen wie in Vorjahren, wo man bei der Explosion von Böllern schon mal den Eindruck hatte, die Front sei näher gerückt. In den Städten muss die Hölle los gewesen sein. Wo leben wir eigentlich? Wenn Leute vor Gewalt und Chaos in ihrem Land fliehen warum führen sie dann diese Zustände postwendend hier ein? Das fällt auf alle zurück und macht es denen schwer, die sich ernsthaft integrieren wollen. Eine Nachbarin bat mich um Unterschrift bei einer Petition zum Böllerverbot. Liebend gern - nur nützt das nichts, weil sich damit die Dummheit nicht ausrotten lässt. Wer tumb im Kopf ist und mit Feuerwerkswaffen auf andere Menschen zielt, wird durch ein Verbot auch nicht geheilt.Die kleine braune Katze, die sich bei uns eingefunden hatte, ist jetzt im Tierheim. Schweren Herzens, man gewöhnt sich so schnell. Und sie war wirklich sehr nett. Doch nachdem sich auch noch ein Kater eingefunden hatte, mussten wir eine Entscheidung treffen. Ich hoffe, sie findet verantwortungsvolle Dosenöffner.
Das Wetter .... kurzer Blick nach draußen ... nass, grau, windig. Und viel nasses Laub. Sieht nach Arbeit aus. Gefühlt hat sich die Vogelpopulation verdreifacht. Trotz des Sperbers, der bei so einem reichhaltigen Vogelangebot an den Futterstellen schon mal ins Grübeln kommt, ob er heute Taube nimmt, Kleingeflügel oder sich mal einen Specht gönnt. Das Tannenbäumchen ist abgeräumt, ein Strauß Tulpen verbreitet Frühlingsgefühle. Ich erwarte nichts vom neuen Jahr versuche auf meinem Weg zu bleiben. Wer stehen bleibt, versinkt im Morast. Da lauert genug, was einen herunterzieht, schlechte Nachrichten, marode Gesundheit, Sorgen um andere - am besten leichtfüßig drübertreten ohne den Bodenkontakt zu verlieren, konzentriert und mit Frieden im Herzen.
Sonntag, 18. Dezember 2022
Monolog im Eis
Seit dem 2.Advent hat auch mich die Erkältungswelle fest im Griff. Trotz Grippeimpfung. Vielleicht habe ich auch ein wenig Schuld, weil ich immer ohne Jacke mal eben zum Mülleimer hechte oder in den Garten um die Vogelstation auf zu füllen. Soll man eben nicht machen, "die paar Schritte" sagt es großspurig in einem" - bis man die Rechnung bekommt. Egal, heute war ich das erste mal aus dem Haus, ein paar Schritte unterwegs im Gelände. Notfallrunde, unsere Weide hoch, Richtung des ehemaligen Schlatts bis zur Kurve und zurück. Und dann konnte ich einfach nicht anders, ich wollte sehen, wie es sich entwickelt hat, dieses Schlatt - ehemals ein kleiner Teich, trockengefallen in den letzten Jahren - und wo das Boot ist. Entdeckt habe ich es das erste Mal vor 9 Jahren, als ich die Gegend nach einer unserer Jungkatzen abgesucht habe, die nicht mehr nach Hause gekommen ist. Wetter genau wie heute, kalt, alles vereist, Winterstimmung pur. Also flutsch unter dem umgebenden Zaun hindurch.
Die das Schlatt umgebende Weide, ist wohl schon länger nicht bewirtschaftet. Hohes Gras, holprig der Grund, verunkrautet. Bei dem Reif, der Boden und Vegetation bedeckte, ist das Laufen hier schon für sich eine Herausforderung. Als ich den kleinen Wall erreichte, verließ mich fast der Mut. Der ganze Grund flächig bedeckt mit Brombeerranken, dazwischen das rutschige vereiste Gras und nicht erkennbar, wohin der nächste Schritt einen führt. An zwei aufgeschossten Bäumchen suchte ich beherzt Halt und mühte mich die paar Schritte aufwärts um wenigsten einen Blick ins Innere werfen zu können. Die ehemalige Sumpffläche voll mit Schösslingen, der hintere Teil, der erkennbar tiefer liegt auch voll mit Geäst, Gebüsch, trocknem Schilfgras. Unübersichtlich und ich habe mich nicht getraut nach dem Boot zu schauen, das letzte mal als ich es sah, war das Wasser schon weg und es lag auf dem Trockenen , linker Hand hinter einem umgestürtzten Baum von hier nicht einsehbar dafür müsst ich hinunter auf die ehemalige Wasserfläche. Die Vernunft siegte und ich trat vorsichtig meinen Rückzug an. "Wenn ich hier falle, findet mich keiner" sagte es in mir. Gleichzeitig wurde mir klar, wie gebrechlich man mit der Zeit geworden ist.
Das Universum spielt uns gerne mal einen Streich. So hat es auch meinen letzten Post in dem ich mich Fieber geschwächt um ein paar flaue Fotos gekümmert habe um sie in Braun orange-Tönen aufzuhübschen, total missverstanden.
Mittwoch, 7. Dezember 2022
Das Wald-Experiment
Freitag, 2. Dezember 2022
Kunst und Worpswede - ein Abschluss mit DAD 11
Eigentlich wollten wir Anfang des Jahres nur einen Blick werfen vom Weyer Berg in Richtung Bremen. Unsere anfängliche Unkenntnis der dortigen Gegebenheiten "wo verdammt noch mal ist dieser blöde Berg" , führten uns auf die Spuren von Heinrich Vogeler und das seiner Mitstreiter in der Künstlerkolonie Worpswede. (Die Aussichtsplattform am Berg haben wir später auch gefunden)
Je mehr man dann im Laufe des Jahres von den Künstlern und ihren Werken sah und sich mit der Historie beschäftigte, desto neugieriger wurde man. So kamen wir zu allerlei Museumsbesuchen - in Worpswede, Fischerhude, Vegesack, Oldenburg - sah den Landschaftsmalern des ausgehenden 19. Jahrhunderts über die Schulter und sah immer wieder Birken, Moor, Torfkähne, weite Himmel und überhaupt Landschaft. (die Moorbirke ist übrigens Baum des Jahres 2023...)Mittlerweile haben wir auch den Vogeler-Film gesehen. Auf mich wirkte die gewählte Erzählform mit Interviews, Filmsequenzen und Erzählsträngen gequält und abgehackt, teils effekthascherisch. Eine Szene in der Psychiatrie beispielsweise, in der die Kranken so vorgeführt werden, wie klein Fritzchen das sich in einer Irrenanstalt eben vorstellt. Aber auf meine Wenigkeit als erklärter Kunstbanause - als Kunstform versteht sich der Film - sollte man sich nicht verlassen sondern selbst urteilen.
Jetzt reicht es mit Kunst. Die Vogler Ausstellungen in Worpswede sind beendet. Ersatzweise gibt es jetzt im Barkenhoff und der gr. Kunstschau die Werke von Nachwuchskünstlern zu bestaunen, die für den Paula Becker Modersohn Preis ausgesucht wurden. Unter anderem eine Künstlerin, die unter dem Titel "Show down" das Innenleben von Matratzen präsentiert. Das ist jetzt kein Witz obwohl ich herzlich darüber gelacht habe und die Überlegung anstellte, ob man den Eintrittspreis von 15 Euro erstattet bekommt, wenn man bei den verwendeten Matratzen den Härtegrad bestimmen kann. Wie gesagt - Kunstbanause.
In Bremen in der Kunsthalle finden Sonnenuntergänge statt. Das ist hübscher als aufgeschnittene Matratzen. In unserer Zeitung war dazu ein Sonnenuntergang von CD Friedrich abgebildet. Da steht eine Frau vor der glühenden Landschaft das Gesicht zur Sonne der Rücken zum Betrachter, in einem türkisfarbenen Gewand, so, wie Martha Vogeler es auf vielen Bildern trägt. So schließt sich der Kreis und ich höre auf, die Öffentlichkeit mit Künstlern zu belästigen, die über Bremen und nähere Umgebung hinaus wahrscheinlich keiner kennt.
Dienstag, 29. November 2022
Die Zeit läuft davon - Digitaler Dienstag die 10.
Original: