Wenn es Nacht wird
heute maunz ich mal ein bisschen rum ...
... manchmal lehne ich spätabends einfach über dem Tor zur Weide und warte. Auf die Fledermäuse, den Abendflieger, die Nacht, die Sterne. Schaue einer aufgeregten 5 fer Formation von Gänsen nach die mit lauten "qwät,qwät" über mir hinziehen. Wollen vielleicht auf einer saftige Wiese noch eine späte Abendmahlzeit einnehmen. Ein zweite Formation, ruhig und gesittet mit leisem "Quot, quot" fliegt in die andere Richtung. Zwischenzeit, Übergang vom Tag zur Nacht. Ein Schuß fällt, hallt über die Weite. Die "qwät, qwät" Gänse kommen hektisch und unter Protest zurück.
Ich schaue zu, wie sich der Himmel von rosa mit den grauen Wolkenstreifen verfärbt zu einem dunklen orange. Eine Ricke mit zwei Kitzen äst auf dem ehemaligen Paddock. Die Frösche haben ihr nächtliches Konzert begonnen, die Fledermäuse jagen. Es sind viele dieses Jahr. Kein Flieger heute. Ein Stern steht über dem Kastanienbaum, er blinzelt. Um den Himmel über mir besser zu sehen, gehe ich ein Stück auf die Weide und erschrecke, weil mich irgendwo vor mir aus dem Dunkel-Dämmerlicht ein Böckchen anbölkt. Ich ziehe mich wieder hinter das Tor zurück zu Willy und Tinkerbell. Die beiden Katzen begleiten meine Aktivitäten - wenn man bei passiven über dem Zaun hängen und in die Gegend schauen von solchen sprechen kann, und machen das Gleiche: sie starren - unten durch den Zaun versteht sich. So beobachten wir zusammen die Welt dabei wie sie ihren Ablauf gestaltet.
Mir ist trotz Jacke kalt, ich gehe ins Haus, Tinkerbell kommt mit mir. Willy wartet noch auf den roten Nachbarskater. Ein Ritual. Warten, und schauen, ob die Welt das macht, was man erwartet und zuschauen, wie alles an einem vorbeizieht. Besser als jeder Fernsehfilm.
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Katzen - gucken - starren - beobachten mit aufgestellten Ohren die Welt um sich herum und könnten ganze Märchen erzählen WAS sie da alles sehen hören riechen und wahrnehmen - wunderschön wie du es beschreibst..
AntwortenLöschenLyrik vom Feinsten so zart und bildhaft stark...ja besser als jeder Fernsehfilm in der Glotze der meist in den schönen Sommerabenden Pause hat.
Wenn es Nacht wird - geheimnisvoll knisternd die Gräser wachsen laut meint man fast zu hören...nicht umsonst sind sie ja in der Stille so gerne Außen und durchstreifen die Gegend...(Neues zu entdecken an allem zu schnuppern) ein Traum für frei lebende Katzen...
schön gemaunzt...und schön erzählt...
herzlich Angel
Huhu liebe Christiane,
AntwortenLöschendas was du schilderst, ist wirklich schöner als ein TV-Film. Wunderbar dass du zusammen mit deinem Mann und den Kätzis die Zeit genießen kannst.
Liebe Grüße in deinen Tag, Karin Lissi
https://karinsgedichteblog.blogspot.com/2025/07/bitte-nehme-mich-doch-mit.html
Bei dem schönen Taumnachtbild, welches so recht nach meinem Romantik-Geschmack gestaltet ist, habe ich sofort an den Garten von a n g e l gedacht, wo derzeit auch ein Krötlein wohnt und die Katzen nächtlich herumstromern und ihre Beobachtungen machen. Der Hirsch ist einer meiner Lieblingstiere, so symbolstark. Allein dieses Bild ist schon ein ganzer Film!
AntwortenLöschentraumschöne Nachtgrüße von Dori aus dem Wald