Als gestern hier das Unwetter mit reichlich Regen und Gewitter niederging, dachte ich schon, wir müssten den Termin noch einmal verschieben. Aber die Tierärztin kam pünktlich, das letzte mal für unsere braune Stute. So standen wir dann im strömenden Regen auf der Weide. Sachliche Routine bei der Tierärztin, Anspannung bei uns, das Pony scheinbar unbeteiligt. Erst später wieder im Haus, bemerkte ich, dass ich trotz Regenjacke nass bis in die Gummistiefel geworden war.
Im Moment verkleinert sich unsere Gemeinschaft rapide. Vor knapp 3 Wochen sind erst die beiden Katzen über die Regenbogenbrücke gegangen. Nun also auch unser kleines Stütchen. Wir waren dabei, als sie auf die Welt kam, 33 Jahre lang haben wir sie bei uns gehabt, sie groß gezogen und umsorgt.Es war eine schwere Entscheidung (das ist es immer), mehrfach wieder nach hinten verschoben. Jetzt haben wir den Haflinger über, suchen nach einer Lösung. Wir wollen die Pferdehaltung aufgeben. Weg geben ist keine Option - ein altes Pferd mit allerlei Gebrechen nimmt keiner mehr. Alleine halten? Schwer vorstellbar bei dem geselligen Kerlchen. Im Moment ist er relativ ruhig, schaut immer noch Richtung Weide wo die Stute euthanasiert wurde. Wiehert manchmal leise.
Meine Gedanken drehen sich, schlecht geschlafen habe ich auch. Einerseits bin ich froh, dass diese schwer wiegende Entscheidung gefallen ist, andererseits haben sich fast 35 Jahre unseres Lebens um das Wohlergehen der Pferd gedreht. Wir standen immer hintenan. Ich hoffe, dass noch etwas Zeit für uns bleibt.