Sonntag, 8. Januar 2023

es bleibt wie es war

Lebenszeichen: Die Erkältung vom Anfang Dezember letzten Jahres hat mich lange beschäftigt und bereitet mir immer noch Schwierigkeiten. Ich muss mich zu allem zwingen, mühe mich auf meine Spazierrunde und musste die Strecke um einiges reduzieren. Schließlich sind die Nachwirkungen der neuralgischen Erkrankung mit Lähmung von Arm/Schulter/Zwerchfell noch nicht ausgestanden und die Erkältung hat mich wieder um einige Längen zurückgeworfen.

Die Silvesternacht haben wir überstanden. Unter Dauerbeschuss schon Tage vorher, wobei unser Pony das erste mal ohne Pferdegesellschaft auskommen musste. Die Stute hat sich nie großartig aufgeregt. Diesmal fehlte der ruhende Pol und das Pony ist die ganze Zeit aufgeregt hin- und hergelaufen,  wären er (und ich ) jünger würde ich meinen Galgenhumor hervorkramen und sagen  "gutes Training für den nächsten Distanzritt".  So war ich froh, dass sein Kreislauf mitgespielt hat. Die Leute haben in den Himmel geschossen was sie in den letzten 2 Jahren gehortet haben oder sich von der Rückzahlung der Dezemberabschlagszahlung leisten konnten - wahrscheinlich beides.  Es war sehr windig und der Lärm ist hier nicht so angekommen wie in Vorjahren, wo man bei der Explosion von Böllern schon mal den Eindruck hatte, die Front sei näher gerückt. In den Städten muss die Hölle los gewesen sein. Wo leben wir eigentlich? Wenn Leute vor Gewalt und Chaos in ihrem Land fliehen warum führen sie dann diese Zustände postwendend hier ein?  Das fällt auf alle zurück und macht es denen schwer, die sich ernsthaft integrieren wollen. Eine Nachbarin bat mich um Unterschrift bei einer Petition zum Böllerverbot. Liebend gern - nur nützt das nichts, weil sich damit die Dummheit nicht ausrotten lässt. Wer tumb im Kopf ist und mit Feuerwerkswaffen auf andere Menschen zielt, wird durch ein Verbot auch nicht geheilt.

Die kleine braune Katze, die sich bei uns eingefunden hatte, ist jetzt im Tierheim. Schweren Herzens, man gewöhnt sich so schnell. Und sie war wirklich sehr nett. Doch nachdem sich auch noch ein Kater eingefunden hatte, mussten wir eine Entscheidung treffen. Ich hoffe, sie findet verantwortungsvolle  Dosenöffner.

Das Wetter .... kurzer Blick nach draußen ... nass, grau, windig.  Und viel nasses Laub. Sieht nach Arbeit aus. Gefühlt hat sich die Vogelpopulation verdreifacht. Trotz des Sperbers, der bei so einem reichhaltigen Vogelangebot an den Futterstellen schon mal ins Grübeln kommt, ob er heute Taube  nimmt, Kleingeflügel oder sich mal einen Specht gönnt. Das Tannenbäumchen ist abgeräumt, ein Strauß Tulpen verbreitet Frühlingsgefühle. Ich erwarte nichts vom neuen Jahr versuche auf meinem Weg zu bleiben. Wer stehen bleibt, versinkt im Morast. Da lauert genug, was einen herunterzieht, schlechte Nachrichten, marode Gesundheit, Sorgen um andere - am besten leichtfüßig drübertreten ohne den Bodenkontakt zu verlieren, konzentriert und mit Frieden im Herzen.



Im Jahr 2010 trabte man noch zu zweit durch den Winter

die rote Mieze war ein sehr freundliches Wesen


da ist doch tatsächlich noch die Sonne durchgekommen 




7 Kommentare:

  1. Schön, wieder von dir zu hören, liebe Christiane. Schade nur, dass es dir noch immer nicht richtig gut geht. Es wird Zeit, dass uns der Frühling neues Leben einhaucht.
    Für Tiere, sowohl für die Haustiere, als auch die in der freien Natur ist die stundenlange Böllerei wirklich der reine Horror. Mir tut das jedes Jahr sehr leid. Aber auch für uns Bürger ist es nicht viel besser und es scheint mit jedem Jahr schlimmer zu werden. Wehe, wenn sie losgelassen ! Die Bilder, die man sehen konnte, sprechen für sich. Dumpfbacken mit einer Flasche Champagner der Marke Moet Chandon in der einen Hand und mit dem Stinkefinger der anderen Hand der Polizei in die Kamera andeuten, was man von ihr hält. Und das soll man als Bürger dieses Landes alles geduldig über sich ergehen lassen. Ja, wo leben wir eigentlich? Diese Frage ist berechtigt.
    Wäre schön, wenn die kleine braune Katze neue liebevolle Dosenöffner findet. Vielleicht hat sie Glück.
    Auch ich erwarte nichts vom neuen Jahr. Das Wetter ist hier nicht viel anders. Heute gab’s mal ein bisschen Sonne und der Wind bläst uns kräftig um die Ohren. Tut irgendwie gut.
    Aber ich freue mich über die vielen Vögelchen und auf das Frühjahr, in dem sie mir morgens wieder ein Ständchen bringen werden. Das derzeit trübe Wetter trägt nicht gerade zur Heiterkeit bei. Momentan fliegen die Wildgänse immer noch jeden Morgen pünktlich zwischen 8:15 und 8:30 über den Garten hinweg in Richtung Südost. Das ist ziemlich spät und ich frage mich, ob das bedeutet, dass der Winter mit Frost und Schnee noch Einzug halten könnte.
    Ich wünsche dir weiterhin alles Gute für deine Gesundheit und sende in diesem Sinne liebe Grüße zu dir
    Laura, die heute Morgen beobachten konnte, wie der Vollmond am westlichen Himmel unterging. Träum ….. . .

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    1. Ich suche auch nach Kleinigkeiten um mich aufzuheitern. Der Mond hat es heute morgen mit mir versucht - stand klar am noch dunklen Himmel. Vor ein paar Tagen hörte ich einen Vogel singen, so als sei schon Brutzeit. Etwas früh aber anrührend. Wildgänse habe ich bewusst noch nie erlebt. Hier sind es die Kraniche die vorüberziehen. Ein Wintereinbruch wäre vielleicht ein optisches Highlight aber so richtig brauchen tu ich ihn nicht. Frühling wäre mir lieber.
      LG Christiane

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  2. Eine *Sinnkrise* gibt es auch bei mir,
    nach dem genannten Motto *in welcher Welt leben wir eigentlich*!

    Ansicht und Lebensweise weichen extrem voneinander ab, das Kopfschütteln sollte ich mir trotzdem nicht angewöhnen.
    Zum Glück geht es der Wade besser, nicht schön - aber funktionell.
    So hoffe ich für dich ebenfalls Besserung und die folgende Suche nach dem Licht am Horizont.
    Für den Ponyhof mit allen Bewohnern alles Gute!
    Lieben Gruß von der Kelly

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    1. Schön, dass es mit deinem Wadenproblem aufwärts geht. Du hast ja einiges an Weg zurück zu legen wenn du Besorgungen machen möchtest oder den Deich erkundest. Da kann man "fußlahm" nicht gebrauchen und "lahme Lunge" auch nicht. Was mich gerade auf die Idee bringt, ein Blick über den Deich könnte bei der Suche nach dem "Licht am Horizont" hilfreich sein ;-) aber im Moment ist mir noch zu kalt. Halten wir die Ohren steif und die Hoffnung aufrecht.
      LG Christiane

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  3. Liebe Christiane,
    was diese idiotische Böllerei betrifft sprichst Du mir aus der Seele! Und ich bin grundsätzlich zuversichtlich, daß es doch rasch zu einem Verrbot dieses absolut entbehrlichen Unfugs kommen könnte.
    Bedenkt man, daß gar nicht so weit weg Krieg geführt wird, ein Land überfallen wurde, verzweifelte Menschen flüchteten, nun in unseren Ländern Schutz und Zuflucht suchen könnte man ob der Dummheit so vieler Leute hier fast mutlos werden..

    Aber trotzdem: glauben wir an eine bessere Zeit; demnächst - hoffentlich bald.

    Liebe Grüße
    Elena

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    1. Ein Verbot wäre schön, da wären lt. Umfragen 2/3 der Leute auch dafür. Ich finde so ein paar bunte Raketen am Himmel um das neue Jahr zu begrüßen ja eigentlich recht nett, nur dieses Ausarten in wahre Materialschlachten und Gewalt, auch das tagelange rumböllern Tage vorher zermürbt Tier und Mensch. Hoffen wir auf Vernunft.
      LG Christiane

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  4. Liebe Christiane, ich kann dir sehr gut nachfühlen! Mir gings ebenso; die ersten drei Wochen dieses Jahres verschwanden im Fieber und Husten. Die Lebensgeister sind erst jetzt wieder erwacht.

    Da die liebe Jutta ihr DAD nicht mehr weiterführt, möchte ich dich gerne einladen deine abstrakten Bilder auf meinem Blog zu verlinken. Ich würde mich sehr freuen.

    Was die Sylvester Knallerei betrifft bin ich deiner Meinung! Meine kleine Bijou ist in der hintersten Ecke verschwunden; ich konnte sie nicht beruhigen. Wir haben hier in der Schweiz eine Volksinitiative im Gange, damit alles ruhiger ablaufen soll.

    Liebe Grüsse
    Esther ♥

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