Donnerstag, 24. März 2022

Worpswede - und wo ist jetzt Paula?


romantisches Worpswede - hier: an der Hamme bei einem früheren Besuch

Unser gern besuchtes Örtchen Dötlingen ist seinerzeit ein Ort gewesen, zu dem sich viele Künstler hingezogen fühlten. Wie es in der Künstlerkolonie Worpswede oder auch in Dangast der Fall war. Wir hatten beschlossen, der Abwechslung halber auch Worpswede einen Besuch abzustatten,  ein Örtchen im Teufelsmoor, mit einer Anhöhe von gut 50 m namens Weyerberg. Es entzieht sich meiner Kenntnis, wie weit der Bekanntheitsgrad der  Worpsweder Künstler über das lokale Umfeld hinausreicht. Um einige zu nennen:  Heinrich Vogeler, Mackensen, Otto Modersohn, Paula Becker Modersohn, Clara Westhoff , der Dichter Rilke -  ganz zu schweigen von Bernhard Hoetger, der in Bremen die Böttcherstraße gestaltet hat.

Ein Werk Hoetgers war auch der erste, auf das wir trafen. Eine dickliche Figur in einem Holzverschlag. Was aussah wie ein Glücksbuddha, nannte sich "Bonze des Humors". Der lieblose Holzverschlag sollte den Bonzen vor Witterungseinflüssen schützen, fehlte nur noch der Kaninchendraht davor. Keine schöne Präsentation und daher auch kein Foto. Links davon sonnenüberflutet ein Gebäudeensemble, innovative Formen, unverwechselbar Bernhard Hoetgers Handschrift. Leider geschlossen, das ehemalige Kaffee Worpswede wird renoviert.

Mein Mann wollte auf den Weyerberg, gucken, ob an dem Gerücht was dran ist, dass man unseren etwa gleich hohen Berg im Nachbarort von dort aus sehen kann. Ich wollte auf den Friedhof. Gelandet sind wir in völliger Unkenntnis der Gegebenheiten am Barkenhoff. Vogeler ließ grüßen, es wurde renoviert. Zurück zum Parkplatz, Buschwindröschen am Straßenrand.  Wenigstens das Modersohn Haus ließ sich orten. Auch geschlossen - aber Paula und Otto standen im oberen Geschoss am Fenster. Spooky kann ich nur sagen. 

Ein Cafe gegenüber hatte auf. Mit Kakao und Eibrötchen gestärkt, ein neuer Anlauf, die Kirche, den Friedhof und damit das Grab von Paula zu finden.  Mittlerweile war es ziemlich warm geworden und wir in unserer dicken Winterkleidung gerieten auf unseren Irrwegen ins Schwitzen.  Wir mussten fürs erste aufgeben. Ob ich den Ort nochmal aufsuchen möchte weiß ich noch nicht.  Alles voller Galerien, Boutiquen, Andenkenlädchen. Überall Kunst. Sprich, voll vermarktet und touristisch erschlossen aber z. Zt. in Teilen etwas schmuddelig, der Frühjahrsputz steht wohl noch aus.


Bernhard Hoetger, Kaffee Worpswede. Der Brunnen davor von Waldemar Otto


Bernhard Hoetger, Figur, die ähnlich auch in der Böttcherstraße in Bremen zu sehen ist.


da der Weyerberg eine Sanddüne ist, müssen wir in den Ausläufern unterwegs gewesen sein.
Landschaftlich ganz nett, würde ich sagen. 


da freut sich das Auge, Natur statt Kunst



hier geht's steil nach unten


Barkenhoff, Vogler Museum. Die Maler sind am Werke



Modersohn Haus und Museum (das Häuschen könnte mir gefallen)


irritierend: Paula und Otto schauen auf die Passanten und die Bushaltestelle hinunter





und überall Kunst am Rande


4 Kommentare:

  1. Ohje - wieder ein falscher Zeitpunkt...
    Dabei bietet Worpswede sehr viel Schönes.
    Beim ersten Besuch hab ich mich allerdings auch verbiestert, inzwischen kenne ich alle Sahneeckchen.
    Der Bonze des Humors ist eigentlich entzückend und das Hoetgercafe bräuchte wieder einen guten Betreiber, sehenswert.
    Die *Schlucht* und der Garten vom Barkenhoff mit guten Ausstellungen immer interessant. Paulas Grabstelle nur für Eingeweihte und von dort ist es ein Klacks bis zum Niedersachsenstein.
    Die Bücher von Manfred Hausmann waren meine ersten Fremdenführer, doch es stimmt - der Ort hat sich nicht zum Vorteil verändert.
    Schade um den verlorenen Tag!
    Lieben Gruß von der Kelly

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    1. Ich glaube, ich habe jetzt den Durchblick. Barkenhoff: auf jeden Fall noch ein Besuch, weil die eine Vogeler Ausstellung vorbereiten. Paulas Grab finde ich wohl auch, und die Aussicht vom Weyer Berg werden wir dann auch genießen ;-) War eben noch "Vorsaison" dafür aber schon gut besucht. LG Christiane
      beim nächsten mal auch unbedingt runter zur Hamme - ich brauch immer Wasser

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  2. Liebe Christine !
    Danke für dein Besuch bei czoczo.de..
    Es freut mich das die Gerechtigkeit Brunnen dir gefallen hat . Obwohl die Bilder sind in einem Grauenhaften zustand . Ich Weiß nicht überhaupt was mich damals geritten hat solche Bilder zu Posten... also das Brunnen ist auf jeden Fal schöner als die Bilder die ich gepostet habe.
    Übrigens : wie es aussieht das Brunnen hat eine Ähnlichkeit zu die Frau aus der Böttcherstraße anscheinend stand für beide Figure die gleiche Frau Model :-)
    Liebe Grüße czoczo

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    1. Man probiert ja einiges aus in der Fotografie, da ändert sich mit der Zeit auch das, was man als gut befindet. Ja, ich glaube auch, dass es das gleiche Model ist :-) Danke, dass du mal vorbei geschaut hast.
      LG Christiane

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