Montag, 15. November 2021

Hinkelsteine und Hünengräber

Es gibt Orte, mit denen verbindet man angenehme Erinnerungen. So ist das bei mir mit Dötlingen bei Wildeshausen. Als Schüler haben wir hier ausgedehnte Wanderungen unternommen und wurden nebenher gebildet u. a. durch die Besichtigung diverser Hünengräber. Der sittlich noch nicht gereifte Schüler macht sich meist nichts aus Steinhaufen, lauscht eher beiläufig den Fakten und Mythen, die sich im Laufe der Zeit um die Grabanlagen gebildet haben und widmet sich dann wieder mehr dem hier und jetzt.

So hätte ich nicht geglaubt, dass ich mich eines Tages noch näher mit Grabstätten auseinandersetzte, die älter sind als die Pyramiden und gerade in unserer Gegend (Wildeshauser Geest) zuhauf anzufinden sind. Auf den ersten Blick denkt der Mensch beim Anblick eines über mannshohen Steinblocks an Obelix oder wie er den Stein nach hause bekommt, um ihn in der Garageneinfahrt zu platzieren. Das haben bereits viele Leute gedacht und die meisten Hünengräber sind zerstört, wurden gesprengt, dienen als Fundament für Häuser und Kirchen. Bei den Grabstätten, die noch halbwegs erhalten sind, braucht der Mensch viel Phantasie sich den Originalzustand vorzustellen oder die Hilfe von archäologisch gebildeten Leuten. 

In diesem Fall werfen wir einen Blick auf die Info-Tafeln.

so hat das mal ausgesehen. Einen erhaltenen Erdhügel mit Kammer und Deckstein findet man in meinem Beitrag  "Reise nach Egypten"


heute erblickt man so einen Steinhaufen


hier erkennt man schön die Höhe der Umfassungssteine


wie gesagt, Phantasie ist gefragt


hier bemüht man sich um eine Erklärung, wie der Bau vonstatten gegangen sein könnte. Mit der lange gängigen Auffassung, dass Hünen (Riesen) die Steine bewegt haben wird damit aufgeräumt.



ein abgerutschter Deckstein


fast wie Stonehenge 

die hier gezeigte Anlage (Glaner Braut-Wildeshausen) besteht aus 4 Gräbern. So ganz habe ich noch nicht verstanden, wo sich nun welches befindet aber das kann noch werden.






6 Kommentare:

  1. Liebe Christiane,

    ich finde es echt super, dass du dich mit diesen alten Grabstätten beschäftigst und uns weiterhin welche aus deiner Gegend zeigst.
    Wenn man nicht weiß, worum es bei diesen Steinen geht, die da so herumliegen/-stehen, fragt man sich natürlich, woher sie kommen, wer sie dort platziert hat.
    Eigentlich sollte sich hier vielleicht ein Geschichtsverein mit diesen Gräbern befassen und überall Schilder aufstellen. Einmal, damit die Steine nicht mehr abtransportiert, aber auch nicht zerstört werden.
    Bei diesem einen Grab hat man jetzt eine Schautafel gestellt, die alles sehr einleuchtend erklärt, wie die Errichtung dieser Grabstätte früher mal vonstatten ging.
    Beeindruckend, welche großen Baumeister es in früheren Zeiten schon gab und wie man sich zu helfen wusste.

    Ein toller post, mir hat er super gefallen. :-)

    Liebe Grüße und hab eine schöne neue Woche
    Christa

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  2. Ich glaube, die Gräber sind längst touristisch erschlossen. Es gibt die Straße der Megalithkultur, auf der man in verschiedenen Regionen die Steingräber besuchen kann. Und es gibt auch besser erhaltene Gräber, bei denen der Aufbau noch nachvollziehbar ist. Bisher, so muss ich gestehen, war das für mich kein Thema. Erst bei unseren kleinen Wanderungen wurden wir neugierig.
    LG Christiane

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  3. Man benötigt wirklich viel Phantasie, sich vorzustellen, wie diese Riesensteine bewegt und auch noch on top gesetzt werden konnten. Wahnsinn ! Ja, fast wie in Stonehenge. An Einfallsreichtum hat es unseren Vorgängergenerationen jedenfalls nicht gemangelt.
    Wenn man diese Gräber mit den heutigen vergleicht, fragt man sich, warum man damals solche Riesensteine "geschleppt" und die Toten nicht einfach begraben hat. Nun ja, sie hatten halt ihre eigenen Rituale.
    Sehr interessant, liebe Christiane, und anhand der Fotos kann man sich ein gutes Bild von dieser außergewöhnlichen Art
    Gräber machen.
    Wünsche dir einen kuscheligen Herbstabend und sende für heute liebe Grüße, nicht ohne mir auch deine Herbstfotos und das edle Pferd mit seiner Reiterin, die übrigens richtig gut aussieht, nochmals genauer anzuschauen.
    Ganz liebe Grüße von Laura,
    die immer noch versucht, die Zeit einzuholen - ob das wohl an der früh einsetzenden Dunkelheit liegt, dass sie mir jetzt jeden Tag entschwindet ?

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    1. Ich hatte heute auch den Eindruck, der Tag sei irgendwie zu kurz geraten. Wollte einer Nachbarin noch etwas vorbei bringen, befand dann aber den Zustand draußen als zu dunkel und zu kalt. Morgen, neuer Anlauf.
      LG Christiane

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  4. seehr interessant -
    sowohl die bestehenden GRabstätten...
    die Bilder
    und ERläuterungen dazu wie sie entstanden...
    selbst über 2 Metergroße Hünen dürften die nicht zu Fuß dahingeschleppt haben...
    wahnsinn,,,tolle Eindrücke
    die ich noch nicht kannte und nicht wusste seit wann sie dort bestehen...
    danke für die tollen Infos und Bilder...
    herzlichst angelface

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    1. Als Schüler fand ich die Steinhaufen mäßig interessant aber jetzt üben sie eine gewisse Faszination auf mich aus. Und die Gegend ist einfach schön dort.
      LG Christiane

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