Dienstag, 1. August 2023

Oldenburg

Am Wochenende kurze Stippvisite in Oldenburg obwohl zuhause ein plärrendes Katzenwesen seinen Unmut über Zahnschmerzen und zeitweises Eingesperrtsein kundtat und der Himmel ein Übermaß an Wasser auf unseren Landstrich ausschüttete. Manchmal braucht man einfach etwas Abstand von den Pflichten, die man sich selbst auferlegt hat.

Erster Anlaufpunkt war das Landesmuseum für Natur und Mensch. Zwei Chimären bewachen den Eingang, freundliche Damen erklären drinnen die einzelnen Abteilungen: Insekten und Mineralien links, Moor und Geest rechts. Aquarium im Keller. Viel zu sehen, zu viel. Insekten musste ich abbrechen - meine Lunge reagierte mit Beklemmung und Husten auf irgendetwas. Das tut sie gerne: Zigarettenrauch, Nitroverdünnung, Reinigungsmittel, Parfüm, Formaldehyd, Fotoentwickler, Pollen, Katzen ...  Irgendwas findet sich da immer. Ein Spraystoß im Treppenhaus und weiter im Text. Kurzer Blick auf die Mineralien und dann ab ins Moor. Eine riesige dunkel beklemmende Torfwand mit eingebetteten Moorleichen. Räder und Achsen von Karren, der Bau von Wegen durchs Moor mehrfach erklärt, Schaukästen mit Funden und vertrockneter Vegetation, die ebenso alt aussah wie die Moorleichen. Fazit. das Leben im Moor war nur was für die ganz harten.  Geest: da wollten wir hin. Gesucht haben wir nach den Grabfunden aus den Steingräbern bei Dötlingen (Glaner Braut). Nicht gefunden. Gefäße und Schmuck aus anderen Ausgrabungen angesehen und das Museum verlassen. Zu viel Eindrücke.

Ein paar Schritte weiter Richtung Schloss liegt das Prinzenpalais. Da waren wir schon einmal. Ein hochherrschaftliches klassizistisches Gebäude in dem sich eine erbauliche Auswahl an Gemälden befindet (Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts). Großzügige lichte Räume mit knarrenden Dielen. Viel Atmosphäre und eine wunderbare Auswahl an Kunst. Die Worpsweder Maler haben dort einen eigenen Raum. Einer meiner Lieblingskünstler, Franz Radziwill, ist mit vielen Bildern aus dem gesamten Schaffen vertreten. Die Oldenburger rühmen sich, die größte Sammlung diese Malers zu besitzen. Ich habe auch gleich den Ausstellungskatalog mitgenommen.

Nach diesen erfreulichen Eindrücken hatte man Appetit und im Ratskeller gab es den Ratsherrenteller mit einem zünftigen Jever dazu. Das erste Restaurant, das ich kennenlerne, dass von jedem Gericht auch eine kleine Portion anbietet. Und auch die kleine Portion war mehr als ausreichend und ließ Platz für ein Nachtischeis.

Fazit: Oldenburg bietet mehr als Grünkohl und Pinkel (wobei sich unter Grünkohlfans gern die Diskussion entfaltet, ob nun Bremer Pinkel besser ist oder das Oldenburger). Wie's auch sei - Oldenburg, wir schauen sicher noch mal vorbei. Vielleicht zu den Keramiktagen ...  und die alten Meister im Augusteum stehen noch an ebenso wie die Besichtigung des Schlosses. 




6 Kommentare:

  1. Liebe Christiane
    Ich habe den Ausflug mit dir gerade sehr genossen und ja, du hast so was von recht. Manchmal braucht man selbst einfach mal eine Pause. Deiner Patientin von Herzen gute Besserung. Wenn du mal wieder Medikamente in Tablettenform geben musst, versuche es mal mit den Pille Assist von Royal Canin. Mache ansonsten für die überhaupt keine Werbung, aber da haben sie einen echten Wurf gelandet. Unser Noah ist total heikel und riecht den Braten von Weitem, wenn man ihm etwas "unterjubeln" will. Meist hat man dann die Pille schön vom Rest aussondiert wieder am Boden liegen. Aber mit den Dingern klappts wirklich gut. Damit schluckt er nun gerade zwei Mal täglich chinesische Kräuter, die ihm sehr helfen. Allerdings habe ich gerade wie du eine schlaflose Nacht hinter mir. In der Schweiz feierte man mal wieder den Nationalfeiertag. Nachbarn, die selber zwei Katzen und zwei Hunde haben, liessen Raketen ab, obwohl sie wie wir direkt am Waldrand wohnen. Ein Teil der Raketen dürfen wir dann im eigenen Garten aufsammeln. Ich hab gerade so einen Hals ... Zumal sie sehr früh angefangen haben und mir keine Zeit mehr blieb, unseren Noah rechtzeitig ins Haus zu bringen. Gottlob legten sie nach einer halben Stunde eine Pause ein, in der das Katertier auf mein Rufen reagierte und hervorgekrochen kam. So konnte ich ihn dann ins Haus bringen, wo er bis Mitternacht dann unter meinem Bett verbrachte. Mit Wildtieren kann man das nicht machen, aber das geht den egoistischen Idioten für ein bisschen Spass einfach am Hintern vorbei. Aber was jammere ich, ich bin froh, gehts Noah ansonsten endlich besser. Pssst ... ich glaube, er kriegt die Kurve noch mal, will es aber nicht verschreien. Heute gehts wieder zur Akupunktur (falls ich ihn erwische). Hätte nie gedacht, dass das funktioniert und vor allem, dass er das mit sich machen lässt. Vermutlich merkt er auch, dass es hilft. So, nun wünsche ich dir einen wunderbaren Tag, der Samtlatsche rasche gute Besserung und dir bald einen erholsamen Schlaf.
    En liebe Gruess
    Alex

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    1. Ich bin großer Freund der chinesischen Medizin. Unser Pferdetierarzt hat die braune Stute immer akupunktiert. Das eine Katze sich das gefallen lässt, hätte ich jetzt nicht gedacht. Ich würde annehmen, die akupunktieren postwendend zurück. Freue mich, dass Noah gut auf die TCM reagiert. Die Medikamente sind sehr wirksam - und bitter! Ich schau mir gleich mal die Wunderpille an, mit der alles flutscht. Alles Gute für euch.
      LG Christiane

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  2. Haribowerbung: ganz weit weg!?
    Oldenburg!
    Als Einkaufsstadt lernte ich Oldenburg 2x kennen, auch besonders.
    Das Prinzenpalais ist aber jetzt wirklich ein neues Ziel, liest sich interessant.
    Derartige Ausflüge muss ich gut planen, wenn es so viel zu sehen gibt kann ich nicht mehr richtig speisen, höchstens eine Kleinigkeit.
    Satt von den Eindrücken!
    Pinkelessen mit zweierlei Pinkel ist die Lösung, ich mag beide.
    Geest, Moor und Marsch kenne ich zur Genüge.
    Lieben Gruß!

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    1. ja, gaaaanz weit weg und Tropenregen hatten wir auch.
      Gute Planung hilft. Wir sind ja immer so orientierungslos, wenn wir das erste mal irgendwo hinkommen. Die Eintrittskarten für das Prinzenpalais gelten auch für das Augusteum (alte Meister - gleich gegenüber) und das Schloss (einmal über die Kreuzung). Weiter als bis zur Kirche sind wir noch nicht vorgedrungen. Über die tollen Einkaufsmöglichkeiten habe ich auch schon gehört.
      Pinkel: ist mir auch egal
      LG Christiane

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  3. liebe Christiane, euer Ausflug nach Oldenburg hört sich interessant an, ich " kenne es nur vom hörensagen, hab aber aufmerksam zugehört - dabei immer im Hinterkopf , dass dein Katzenkind noch eingesperrt sein muss um restlos zu gesunden.
    ich könnte mir vorstellen dass es auch anstrengend war die ganzen Eindrücke sacken zu lassen und hoffe du hast den Rekonvaleszen nicht allzu erbost über euren Ausflug wieder besser gelaunt vorgefunden...
    leider kann man ihnen ja nicht erklären warum er verschlossene Türen durchstehen muss, gute Besserung für ihn...
    herzlichst angel - hab ja auch gerade so ein Herzchen um mich herum, der eben endlich kastriert ist...
    er macht sich tapfer...und lernt nun viel dazu...)

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    1. Wir mussten sie zeitweise drinnen behalten. Mit dem Resultat, dass sie jetzt gar nicht mehr freiwillig reinkommt. Ist dein frisch kastrierter Kater der langhaarige von den Nachbarn?
      LG Christiane

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