... kein Eingang für die Lebenden
wie man sieht bin ich unflexibel und widme den Dienstag deshalb schon wieder
einer Spielerei aus verschiedenen Filtern.
Auf den Titel bin ich gekommen, weil ich gerade in einem äußerst
dicken und äußerst inhaltsschweren Buch lese, "Wir sind das Abendland", von Ivar Lissner. Den
Wälzer hatte meine Mutter bereits in ihrer Sammlung. Sie war Mitglied
in einem Buchclub (gibt es das eigentlich noch?) und das sorgte für regelmäßigen Zuwachs im Bücherregal. Eines hab ich davon noch - mit schwarzem Buchrücken und goldener Schrift: "Hölle, wo ist dein Sieg" heißt
es passend zum Thema.
In dem Buch von Ivar Lissner wird eine Stelle
in Griechenland beschrieben, die Archäologen für den Eingang zum Hades
halten. Felsen am Zusammenfluss zweier Flüsse, Spuren von Blutopfern, Tierknochen. Die Beschreibung passt mit ein wenig Fantasie auf das abstrakte Werk aus
der Fotobearbeitung.
Poetische Stelle aus dem Werk: "Wovon träumen die schwarzen Pappeln? Was erzählen die alten Weiden? Sind die Seelen, die Schatten noch immer da unten? Wird der Seher Tiresias je wieder aus dem Totenreich zum Licht aufsteigen? Ich glaube es nicht. Denn wir leben in einer Zeit, der sich die ewigen Reiche nur noch ungern öffnen."
Glaube ich auch, die beschriebene Landschaft am Fluss Acheron ist heute beliebtes Touristenziel und es scheint auch andernorts Stellen zu geben, für die der Anspruch erhoben wird, der Eingang zum Hades zu sein. Kommen wir hinter, wenn es soweit ist ;-)
Ausgangsfoto, gesehen in Dorum an der Küste
Es wird wirklich Zeit für neues, frisches Leben, d.h. Frühling! ;-)...
AntwortenLöschenBildbearbeitung ist mir sehr fern, ich bin glücklich wenn kein Wasser aus den Fotos läuft und der Horizont einigermaßen gerade ist.
Gute Bücher, die uns mitnehmen, sind wundervoll!
Abtauchen in eine andere Welt, neue Gedanken und Gefühle, *denn wir leben in einer Zeit, der sich die ewigen Reiche nur noch ungern öffnen...*
Lieben Gruß!
Ja, der schiefe Horizont, Der stellt sich bei mir auch regelmäßig ein. Statt seitlich einen Korken wegen des Wassers anzubringen benutze ich dann unauffällig die Bildbearbeitung ;-)
LöschenDas besagte Buch ist was für Masochisten. Viel Pathos. Ob das Abendland und seine Protagonisten solches verdient haben mag ich nicht beurteilen. Andere Kulturen haben vergleichbares geleistet. Aber der zitierte Satz ist einfach schön und zeitlos. Entstanden Mitte der 60 ziger bleibt er auch auf unsere Zeit anwendbar.
LG Christiane