Freitag, 18. November 2022

alles wird gut

Der November ist ein spezieller Monat. Voller Tage, an denen wir der Verstorbenen gedenken und mit Licht die Hoffnung aufrechterhalten.  Mit Lichtern auf den Gräbern an Allerseelen und Allerheiligen, am Totensonntag oder am Volkstrauertag oder gar mit Laternenumzügen für den heiligen St. Martin. Wir gedenken und meditieren am Buß- und Bettag über Dankbarkeit, Vergänglichkeit und Wiedergeburt. Wir gehen in uns wie die Natur es tut und schöpfen Hoffnung aus dem Licht. Hat das nicht etwas versöhnliches?




Huldigung an den November und den Riensberg Friedhof in Bremen.

Für mich kein kalter ungemütlicher Ort, wo man die Gebeine der Verblichenen ablegt und schnell wieder geht sondern ein Park wo die Toten und Lebenden ein freudvolles Ambiente genießen. Ich habe die ehrwürdigen Steine und die Figuren schon als Kind bestaunt und wenn ich jetzt zum Totensonntag zu ihnen zurückkehre entdecke ich jedes mal neue Details. Ich könnte Ewigkeiten dort verbringen - ich lasse diese Doppeldeutigkeit einfach mal so stehen.  



das ist und bleibt eines meiner Lieblingsfotos



der Fuß gehört zu einem Engel, der mahnend seine Hand gen Himmel ausstreckt
und ein klassich schönes Profil hat


Ambiente






nochmal ein barfüßiger Herr


der zum Volkstrauertag passt


ein Fuß, der ausschaut als würde er die Ordnung des Universums fest zusammenhalten 




Gleich noch den Beitrag für den DigitalenArtDienstag 9 bei Jutta K.  -  das Thema passt gerade so schön

Erleuchtung



wie immer mit Textur, diesmal ohne Vögel - nachfolgend das Originalfoto




hier der Grabstein in voller Pracht


die Schöne trägt einen Palmwedel (Nike?) und hält beschützend die Hand über einen Segler. Ein schöner alter Grabstein, der leider an seinem Standort leicht übersehen wird. Er erinnert an Johann Georg Lohmann, ehem. Bremer Kaufmann und Direktor des Norddeutschen Lloyd






12 Kommentare:

  1. Moin Christiane,
    der Namensgeber meiner Straße hat also dort seine Ruhestätte.
    Von dem Friedhof viel gehört, nie gesehen.
    Deine Aufnahmen berühren mich, sehr schön.

    Ähnliche Grabstätten konnte ich finden in Berlin, dabei gleichzeitig Geschichte empfinden.
    LG Kelly

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    1. ja, hat er - allerdings an anderer Stelle mit schlichtem Gedenkstein. Diesen denkmalgeschützten Stein hat man umgesetzt. Geschichte und viele bekannte Namen findet man hier auf dem Riensberg Friedhof. Habe unser Familien-Appartement dort vor kurzem an meinen Bruder abgetreten. Der Ehemensch und ich sind uns noch uneins wo wir hinziehen ;-)
      LG Christiane

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  2. Beeindruckende Bilder mit unter die Haut gehenden Worten von Dir; danke.

    LG Elena

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  3. Liebe Christiane,
    danke für die tiefgründigen Worte und Bilder.
    sogar mit digitaler Bearbeitung für mich,
    dafür
    ♥lichen Dank.
    Noch ein paar worte in eigener Sache : weist du, ich bin da etwas anders veranlagt, ich habe diese besonderen Tage nie beachtet. Die Erinnerungen an meine geliebten, verstorbenen Menschen trage ich in meinem Herzen und ein Grab ist für mich nicht der Ort, wo ich ihnen gedenke.
    Trotzdem respektiere ich natürlich auch die Empfindungen der Menschen für die dein Gang zum Grabe wichtig sind !
    Liebe Grüße
    Jutta


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    1. Die wenigsten werden sich an ihre Verstorbenen nur dann erinnern, wenn sie an einem bestimmten Tag den Friedhof besuchen. Es geht um die Symbolik, die Rituale die unseren Lebenslauf mitbestimmen. Da ist religionsübergreifend - man bezeugt Wertschätzung. Ob das ein Jüdisches Grab ist an dem der Besucher Steinchen hinterlässt oder ein christliches das mit Blumen und Lichtern geschmückt wird. Ich habe früher auch gedacht, man braucht keinen Ort für die Toten und ihr Andenken, heute bin ich dankbar, dass ich einen habe.
      Für mich ist der Riensberg vordergründig ein Park der Geschichten erzählt. Sehr alte Geschichten. Immer gut für einen Spaziergang. Wäre ich ein Wiener würde ich jetzt singen "es lebe der Zentralfriedhof und alle seine Toten". Das entspricht so ganz meiner Einstellung ;-).
      LG Christiane

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  4. Der Titel deines Posts drückt Hoffnung aus und macht gleichzeitig Mut, liebe Christiane. Die Atmosphäre und Stimmung dieses Ortes der Stille und der Ruhe hast du in den Fotos wunderbar eingefangen. Friedhöfe strahlen etwas ganz Besonderes aus – man kann es nicht richtig in Worte fassen, speziell in diesem tristen Monat November. An den Tagen des Gedenkens der Toten wird mir immer wieder bewusst, wie viele meiner Freunde und Freundinnen schon nicht mehr unter uns weilen. Sie und meine Familie fehlen mir auch nach all den Jahren noch, ihre Stimme am Telefon, ihr Lächeln und die Freude, wenn wir uns wiedergesehen haben. All das ist Vergangenheit, einzig die Erinnerung bleibt. Wehmut kehrt ein im November – in diesem Jahr irgendwie ganz besonders.
    Liebe Grüße von
    Laura, die nun in eine etwas melancholische Stimmung verfallen ist.

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    1. Ich erwische mich auch oft bei dem Gedanken, ich könnte meine Mutter mal wieder anrufen - mal ihre Stimme hören. Bei uns sind auch schon viele Freunde und Bekannte gegangen, die meisten haben die 70 noch nicht mal erreicht. Man muss dankbar sein für jeden Tag, der einem geschenkt wird.
      LG Christiane

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  5. Früher war ich auch gerne auf dem Friedhof unterwegs. Als dann vom Amt das Schreiben zur Verlängerung der Liegezeit um weitere 25 Jahre kam, habe ich lange gerungen und überlegt ob ich das Grab der Eltern noch einmal kaufen soll. Letztendlich habe ich es nicht verlängert. Aber in meinem Herzen leben sie nun für immer weiter. Ob und wie man der Lieben gedenkt, ist wohl immer der persönlichen Situation geschuldet.
    Alte, ehrwürdige Friedhöfe besuche ich immer noch gerne, auch ohne persönlichen Bezug.
    Liebe Grüße
    Arti

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    1. In ein paar Jahren ist es bei uns auch an der Entscheidung - verlängern oder aufgeben. Viele Gräber drumherum existieren schon nicht mehr. Die Friedhofkultur ändert sich. In Bremen besteht sogar die Möglichkeit, die Asche im eigenen Garten zu verstreuen. Leider gibt es das hier in Niedersachsen nicht.
      LG Christiane

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  6. Wow, was für schöne Fotos. Vor allem dein Lieblingsfoto. Ich schaue mir auch gerne Friedhöfe an, weil sie für mich voller Geschichten sind. Allerdings sind Friedhöfe hier in der Schweiz viel zu ordentlich. Da schüttelte es mich, wenn ich mir vorstelle, dass ich hier mein Ende finden müsste. Eine schönere Art zur Ruhe zukommen finde ich die Baumfriedhöfe. Wenn wir in Grossbritannien unterwegs sind, dann schauen wir uns dort immer die alten Friedhöfe an, so spannend, so schön und so friedvoll ... irgendwie. Auch in Wien haben wir einen grossen Friedhof besucht, bei dem Rehe zwischen den Gräbern herumwuseln. Weisst du was hier in der Schweiz mit Rehen geschieht, die es wagen ihr Huf in den ordentlichen Friedhof zu stellen? Sie werden geschossen. So geschehen in Basel. Trotz Protest von Tierschützern. Ich habe eine Todesanzeige für Familie Reh in der dortigen Zeitung veröffentlichen wollen. Die Zeitung hat sich geweigert :), obwohl die Anzeige wirklich höflich und nachdenklich formuliert war. Tja, Friedhöfe ... nicht mal da hat man seine Ruhe :).
    En liebe Gruess
    Alex

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    1. Du warst sicher auf dem Zentralfriedhof in Wien. Ich sah mal einen Fernsehbericht über die vielen Tiere die dort leben. Traurig, dass es anderswo nicht geduldet wird - wahrscheinlich fürchten die Leute um ihre Blumengestecke und besagte Ordnung. Auf dem Riensberg Friedhof sah ich zwei Krähen, die ein Grablicht gemopst hatten und das Wachs rauspickten. Eine sehr einfallsreiche Art der Nahrungsbeschaffung.
      LG Christiane

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