Die Suche nach Paulchen



Die Suche nach Paulchen

Willy hatte ein kleines Redaktionsmeeting auf dem Esszimmertisch arrangiert. Es gab Milchkaffee und doppelte Kekscracker mit Füllung. Man wollte sich unterhalten, wie es weitergehen sollte. Z. B. mit dem Team, das so richtig keines mehr war, seit Tante Sinchen in das andere Land zu Tante Ninifee gezogen war. Es gab niemanden mehr, der sie anwies und die Berichterstattung vorantrieb. Tante Silla, die sich aufgrund gewisser Probleme im Umgang mit dem Katzenklo mittlerweile den Beinamen Frau Pieselschön eingehandelt hatte, war nicht diejenige, die sich als Nachfolger anbieten würde. Es hieß nicht unbedingt, dass mit ihrer Schwäche auch eine Senilität verbunden war. Aber Tante Silla war von ihrer ganzen Art nicht geeignet, Führungsaufgaben zu übernehmen. Ihr Wissen erstreckte sich auf eine höhere, eine esoterische Ebene. Das machte sie für die praktischen Aufgaben dieser Welt ungeeignet.

Dann war auch noch Paulchen spurlos verschwunden. Man vermisste seine komischen Einfälle, die er immer so begeistert in die Tat umgesetzt hatte. Tinkerbell klappte einen Keks auseinander und leckte an der Füllung - " Katzenminze" sagte sie. Hermann sah sich genötigt, den seinigen auch zu sezieren und stellte fest "Leberwurst, wollen wir tauschen Tinky?" Twinkle fand Buttercreme auf dem seinen und tauschte mit Hermann gegen Leberwurst. Tinkerbells Hälfte mit der Katzenminzfüllung war vom Tisch gefallen und klebte am Teppich fest. Willy hatte keinen Appetit und schlabberte seinen Milchkaffee.

"Wir sollten nach Paulchen suchen" sagte er " irgendwo muss er doch abgeblieben sein". Sie waren sich einig, dass er ihnen fehlte und dass es unbefriedigend war, nicht zu wissen warum er am Abend des 10. Dezember nicht mehr nach Hause gekommen war. Er hatte es immer eilig gehabt nach einer schnellen Mahlzeit und einigen vehement eingeforderten Streicheleinheiten wieder ins Freie zu kommen. Jedes mal verschwand er in dem großen Feld an der Straße. "Vielleicht hat er eine Freundin und eine neue Familie" meinte Tinky. "Dann könnte er doch wenigstens Bescheid sagen" nörgelte Hermann " und wir könnten ihn mal besuchen." "Wir sollten herausfinden wo er ist" sagte Willy mit fester Stimme. "Vielleicht hat er vergessen, wo er wohnt und ist froh, wenn wir ihn abholen."

So eine Exkursion in weiter entlegene fremde Gegenden verlangte gewisse Vorbereitungen. Allein die Frage, ob alle gehen sollten oder wenigstens einer zuhause bei den Dosieltern bleiben sollte musste diskutiert werden. Die Jungs wollten, dass Tinky zurück blieb. "Tante Silla bleibt doch zuhause" maulte sie und wies das Ansinnen von sich. Kopfzerbrechen bereitete ihnen vor allem die Tatsache, dass sich in der Gegend wo sie Paulchen vermuteten niemand auskannte. Hermann unternahm zwar im Sommer ausgedehnte Wanderungen aber genau in die entgegengesetzte Richtung. So keimte der Gedanke, Pinky und Keksi mitzunehmen. Keksi war ein erfahrener Kämpfer. Da hätte man jemanden,den man vorschicken konnte, wenn es brenzelig wurde. Und er kannte sich in der Gegend aus. Wurde sogar schon dabei erwischt, wie er einem in einiger Entfernung wohnenden Nachbarkater auf einen Balkon nachgestiegen war und dort vermöbelt hatte. Die Tatsache, dass Keksi sein Mackergehabe auch an ihnen ausließ machte ihnen etwas Angst aber man hoffte wenn Mama Pinky dabei war, würde er sich benehmen. Keksi war verknallt in Pinky und sie hatte ihn unter der Pfuchtel.

Aber erstmal musste man Keksi fragen. Es konnte nicht verkehrt sein bei so einem Begehren etwas als Geschenk für die erhoffte Leistung zu überreichen. Man barg also die restlichen Kekse wobei Tinky sorgsam die verunfallte Hälfte vom Teppich kratzte und mit dem Gegenstück wieder zusammenpappte. Sie erzählten kurz Pinky was sie vor hatten. Pinky war nicht entgangen, dass von ihren Kindern eines fehlte auch wenn sie das Geschehen in der Wohnung immer nur am Wohnzimmerfenster vor der Scheibe verfolgte. Und sie erklärte sich einverstanden, Keksi zu fragen, ob er bei dem Unternehmen als Scout und Bodygard fungieren wollte. Keksi fühlte sich gebauchpinselt. Er nahm die Kekse, roch andächtig an dem mit der Katzenminze und sagte ohne Umschweife zu. Den Pinkys war weiter mulmig zumute in seiner Gegenwart aber sie hofften, dass Pinky genug Einfluß auf ihn hatte, ihn von unüberlegten Handlungen abzubringen.

2.
Die Pinkys schnürten am darauffolgenden Abend ihr Bündel. Genauer gesagt war es ein rotkariertes kleines Rucksäckchen, in dem Tinkerbell sonst ihre Mädchensachen aufbewahrte. Armbändchen, Spielmäuse und ein abgegriffenes Foto von Cat Pit. Nun enthielt der Rucksack eine Packung Katzencräcker, eine Notration Trockenfutter, eine frisch gefangene Maus, ein Foto von Paulchen und ein Baldrianduftkissen. Letzteres gedacht als Vorsichtsmaßnahme falls Keksi in brenzligen Situationen doch überreagieren sollte. Twinkle wurde als Träger auserkoren. Es war bereits dunkel und das war auch gut so, damit die Dosi ihren Marsch über das nur wenig Deckung bietende Feld vorm Haus nicht sehen konnte.

So kamen sie nach wenigen 100 Metern bereits nahe an den ersten Hof. Nur ein schmales Stück Wiese und die Straße trennte sie von der Hofeinfahrt. Sie duckten sich hinter einem kleinen Haufen Mist, den der Bauer vor ein paar Tagen hier abgeladen hatte. Die Pinkys waren bereits im Sommer heimlich im Schutze des großen Maisfeldes bis hier herangeschlichen und hatten neugierig versucht zu ergründen, was dort so vor sich ging. Fakt war, dass dort 2 nervige kleine Hunde wohnten, die bei jeder Gelegenheit in höchsten Kläff-Falsett das Geschehen um sie herum kommentierten. Dabei rannten sie stundenrund und völlig grundlos von rechts nach links und wieder zurück. Im Moment war dort alles ruhig. Eine Straßenlaterne beleuchtete das Wohnhaus, daneben lagen Stallungen in tiefem Schatten. Viele verwinkelte Schuppen gab es, gut geeignet, einer Katze als Versteck zu dienen. "Zwei Freiwillige vor, die sich ein wenig dort umsehen" sagte Willy. Er ging dann selbst mit Hermann auf Erkundungsgang. Sie drückten sich im Schatten an den Gebäuden entlang, bemerkten den Geruch von Pferden und Kühen und die Witterung der Hunde fanden aber keinen Hinweis auf Paulchen. Hinter dem Anwesen floss ein kleines Bächlein durch Wiesen und wildes Gelände. Mit einem Übergang auf die andere Seite, eine Seite mit weiten Feldern und lichten Baumbeständen. Für eine Aussteiger-Katze, die beschlossen hatte, ein selbstbestimmtes Leben zu führen, ein Paradies.

Hermann drückte sich durch ein Loch in einer Schuppenwand während Willy draußen Schmiere stand. Es fand sich nur ein Stapel leerer Eimer, die ins Rutschen gerieten als Hermann die oberen erklommen hatte. Das Gepolter der Eimer ließ im Inneren des Hauses die Hunde anschlagen. Flugs öffnete jemand eine Tür und die hektischen Kläffer begannen ihre Jagd nach den Poltergeistern. Die Pinkys im Feld duckten sich tief hinter den kleinen Misthaufen. Willy und Hermann sahen sich abgeschnitten von jeglicher Rückzugsmöglichkeit und versteckten sich nun gemeinsam in dem Gerümpel. Die beiden Hunde begannen ihr Spiel: hin und herlaufen und dabei in den höchsten Tönen kläffen. " jiiiief jiiief - räfff räfff" Sie verfolgten die Spuren der Spaziergängerhunde, die tags ihr Domizil passiert hatten. Und da das einige waren hatten sie viel hin und her zu laufen und einander viel zu vermelden. Die Katzen bemerkten sie nicht was Willy und Hermann Gelegenheit gab, sich aus dem Schuppen zu schleichen und in großem Bogen nach links das Grundstück an der Bachseite zu umrunden. Überflüssigerweise versuchte Keksi den Helden zu spielen und stellte sich auf dem Misthaufen in Positur voll beleuchtet von der Straßenlaterne. Die Hunde erstarrten als sie ihn bemerkten und dann schrieen sie mit sich überschlagenden Stimmen "eine doofe Miiiiezekatze ...mach sie fertig ... jiefff jiefff jiiieff." Geistesgegenwärtig warf Twinkle den heranstürmenden Hochtönern einen Buttercräcker entgegen. Das verfehlte seine Wirkung nicht und gab den Pinkys Gelegenheit einen Zwischenspurt zu einem umgefallenen Baum auf einer Nachbarwiese einzulegen während sich die Hunde um den Leckerbissen stritten. Dort trafen sie auch Willy und Hermann wieder.

3.
Jetzt waren sie auf dem zweiten Hof, der ihrem zuhause schräg gegenüber lag. Ein sehr unübersichtliches Terrain. Landwirtschaftliche Maschinen, Strohballen in langen Reihen, Planen, Holzstapel ... zu viel um in einer Nacht nach Paulchen abgesucht zu werden. Tags liefen hier neben Kühen allerlei merkwürdiges Getier wie Schweine, Gänse und Hühner. Das wussten sie bereits aus ihren Erkundungstouren im Maisfeld. Näher rangetraut hatten sie sich an diese Stätte noch nie - auch hier gab es einen Hund. Wie aus dem nichts stand plötzlich ein großer grauer Kater vor ihnen. Ein alter Haudegen mit Löchern in den Ohren und Tätowierungen im Gesicht. Vorsichtig aber mit der Gestik des Überlegenen musterte er die gestreiften und schwarzen Kätzchen die ihm eingeschüchtert gegenüber standen. Verwöhnte Dosenfresser aus Wohnungshaltung. Keine Gegner bis auf den großen schwarzen mit der albernen Maske im Gesicht, der ihn ebenfalls kritisch musterte. Der Rest zwei recht attraktive Katzenfrolleins, zwei übergewichtige Katerjüngelchen in schwarz und gestreift und ein dünner mit schrägen Augen. Willy sagte artig "guten Abend. "Ist das ein guter Abend?" sagte der Graue, der Keksi nicht aus den Augenwinkeln verlor. "Was wollt ihr hier. "Unsere Versorgungsstelle hier auf dem Hof ist voll besetzt. Wir dulden keine Fremden". Willy beeilte sich zu sagen, dass man nur auf der Suche nach jemandem sei und stellte die Frage, ob die letzte Zeit vielleicht ein fremder Kater mit einer auffälligen braunen Nase hier vorbeigekommen sei. Sein Gegenüber war nicht sehr auskunftsfreudig. "Verzieht euch" sagte er, "hier kommen viel Fremde vorbei. Ich sorge dafür, dass sie schnell wieder gehen und halte mich nicht damit auf, sie mir zu merken". Er machte eine bezeichnende Geste mit der Pfote bei der auch kurz die Krallen aufblinkten. Pinky strich Keksi beschwichtigend über das gesträubte Nackenfell. Twinkle warf ihr das Baldriankissen zu und sie fächelte damit wild vor Keksis Nase rum. Es verfehlte seine beruhigende Wirkung nicht. Der Graue grinste verächtlich: ein Testosteronbolzen unter dem Pantoffel. "Wir haben ein kleines Geschenk für Dich" sagte Twinkle, griff erneut in den Beutel und zog die Maus hervor. "Frischware - mindestens 300 Mausgramm schwer". Der Graue nahm wohlwollend die fette Maus und warf im Gegenzug einen Blick auf das Foto. "Nein, den hatte er hier noch nie gesehen." Aber es gäbe hier in der Gegend noch diverse Futterstellen und Katzengruppen. Man respektiere die Reviergrenzen und bis auf einige notorische Querulanten sei es in der Gegend friedlich." Er riet ihnen 3 Höfe weiter nach Tofu zu fragen der war viel rumgekommen in letzter Zeit. Wenn sie ihm sagten, dass Kralle sie geschickt habe, werde er ihnen Auskunft geben.

4.
Auf dem Weg zu dem von Kralle beschriebenen Hof schlichen sie weiter durch die Nacht. Immer im Schutz von Hecken, Mauern oder Ackerfurchen wenn sie durch offenes Gelände mussten. Die Höfe lagen hier weit auseinander und sie hatten einen anstrengenden Marsch hinter sich als sie Tofu trafen. Tofu war ein langhaariger silbergrauer Kater Kater mit weißen Strähnen. Er lauerte gerade etwas glücklos vor einem Mauseloch. Tofu war sehr mitteilsam uns so erfuhren sie fast seine ganze Lebensgeschichte während er dankend Gebrauch von dem Trockenfutter machte die man ihm anbot. Er war von einem betuchten und komfortablen Zuhause weggegangen, weil man ihn vegan ernähren wollte. Nach längerer Wanderschaft und Probewohnen bei anderen Dosenöffnern die liebend gern den langhaarigen Schönling behalten hätten, hatte er Anschluss an sympathische Dosenöffner und eine angenehme Katzengruppe gefunden. Eigentlich hieß er Merlin - den Namen Tofu hatten ihm seinen neuen Katzenkumpel gegeben als sie den Grund für den Wechsel seiner Dosenöffner erfahren hatten. Tofu unterhielt Kontakte zu den diversen Stellen, die er im Laufe seiner Wanderschaft kennen gelernt hatte. Er sah sich das Foto an aber auch er hatte Paulchen nicht gesehen und es waren ihm auch keine Berichte über Fremde in der Gegend zu Ohren gekommen, die länger hier verweilt hätten. Er wolle sich trotzdem umhören und Kralle Bescheid geben, wenn sich Neuigkeiten in der Sache ergaben.

Die Pinkys waren entmutigt und müde. Seit Stunden waren sie jetzt auf den Pfoten und hatten nichts beschickt. So machte man sich auf den Heimweg mit Keksi als Frontmann. Sie hielten direkt auf einen weiteren Gebäudekomplex zu. Keksi plante, dort die Straße zu überqueren und im Schutze des Grabens nach Hause zurückzukehren. Doch erst einmal trafen sie auf 2 reizende schwarz/weiß gefleckte Katzenmädchen, die auf dem Pferdehof wohnten und sich freuten, soviel Besuch auf einmal zu bekommen. Auch hier fragten sie vergeblich nach Paulchen und während sie im Stall bei den Pferden im Stroh saßen, erzählten die beiden von den seltsamen Vorgängen bei ihnen auf dem Hof kurz vor Weihnachten - genau die Zeit, in der Paulchen verschwunden war. Viel Geschrei habe es gegeben, der Hund hätte gebellt. Die Pferde waren unruhig geworden und die Dosimenschen hatten mit mit Taschenlampen ins Dunkle geleuchtet. Man hatte vermutet, dass zwei Kater oder auch Marder sich geprügelt und verletzt hätten. Die Pinkys dachten sofort an Öffi ,den Marder, der ihnen im Herbst das Leben schwer gemacht hatte. Der war nämlich auch verschwunden. Sie konnten sich keinen Reim drauf machen, was das Verschwinden des einen mit dem des anderen zu tun hatte. Sie waren auch viel zu müde weitere Spekulationen anzustellen. So verabschiedete man sich von Jola und Thura nicht ohne zu versprechen, mal wieder vorbei zu schauen. Tinkerbell nahm sich vor das bald zu tun denn sie vermisste ein paar Freundinnen. Immer nur mit den Jungs zusammen war doof.

Müde schleppten sich gen Heimat. Keksi und Pinky verschwanden in der Scheune und die Pinkys mussten sehen, wie sie die Dosi wachbekamen, die schon lange im Bett war. Aber Willys Zupfen am Fliegengitter riss sie letztlich doch aus dem Schlaf. So plötzlich aus der tiefsten Traumphase gerissen wunderte sich noch nicht mal darüber, dass alle 4 Pinkys zusammen vor der Tür standen lediglich dass Twinkle einen rotkarierten Rucksack trug, beunruhigte sie etwas. Die Pinkys ließen sich erschöpft auf ihre Schlafplätze plumpsen und waren sich einig, die weitere Suche nach Paulchen beim nächsten mal etwas weniger anstrengend zu gestalten.

------------------------------------------------------------------------------
5.
"Wir brauchen einen Schluss", sagte Willy. Die Geschichte kann nicht ohne gutes Ende aufhören. "Das ist nicht so einfach" sagt die Dosi, die Zukunft kann sich in viele Richtungen entwickeln. Welchem Weg wollen wir folgen?" Sie überlegten eine Weile gemeinsam, wandelten auf Gedankenpfaden, hatten Visionen und fanden zu folgendem Ergebnis: Paulchen war mit mit Öffi zusammen ausgewandert. Nun lebten beide im Ausland, Öffi hatte sich einer Organisation angeschlossen die Automarder hießen und sich gebrauchte Automobile ausliehen um sie weiter zu verkaufen. (Wobei Öffi wie immer irgendwas mit den Kabeln zu tun hatte). Paulchen hatte einen sehr netten und sehr frommen Mann aus einem Kloster kennengelernt. Der gab ihm Futter, trug Sommers wie Winters Sandalen und ein langes Kleid, baute Gemüse an und sang fröhlich "Hare Krishna". Bei ihm wohnte ein blauäugiges Katzenmädchen in das Paulchen ganz verliebt war. Die Pinkys waren zufrieden, Paulchen war jetzt Auslandskorrespondent und hatte angenehme Gesellschaft. Das mit dem "Hare Krishna" war etwas merkwürdig vielleicht hatte die Dosi das auch nur falsch verstanden und es musste heißen "Hallo Krischan". Es gab ja Menschen, die ihren Namen tanzen konnten. Willy erinnerte sich an eine flüchtige Bekanntschaft mit einer Katze aus der Nachbarschaft. Die Kinder der Dosenöffner gingen in eine Wald-Torfschule oder so ähnlich. Auf jeden Fall konnten die Kinder ihre Namen tanzen und Mimi, so hieß die Katze, kultivierte diese Kunst in dem sie ihren Namen ebenfalls tanzte. Pfötchen in die Luft für das I und eine Pirouette für das M. Bei der 2. Pirouette fiel sie meistens um. Warum sollte es also nicht auch Leute geben die ihren Namen singen konnten. Man einigte sich, fortan nur noch von Herrn Krischan zu sprechen wenn es um Paulchens Dosenöffner ging. Viel interessanter als gesungene Namensschilder fanden sie die Tatsache, dass es Katzen mit blauen Augen gab.





Copyright Christiane Döring
-------------------------------------------------------
2014 / 2024

4 Kommentare:

  1. ohja..liebe Christiane - oder sollte ich die Protagonisten selbst ansprechen, würde ich im ersten Moment nicht genau wissen welchen von ihnen ich mir als Gesprächspartner wünschte. Welch eine wundersame und wunderbare Geschichte, die sich so spannend wie ein Katzenkrimi liest. Dazu die Bilder die die einzelnen Kapitel bildstark unterstreichen.
    Nach diesem anstrengenden nächtlichen Ausflug der mit einer Vision am Morgen endete, einem Wunsch oder Traum, einer Vorstellung und /oder Annahme wie es sein könnte und wie Paulchen den Weg in ein anderes Leben gefunden hat, glücklich wurde und damit weiter lebt hat die Geschichte sogar ein Happy End gefunden und damit jeden Katzenliebhaber aber auch die Protagonisten der Geschichte zufrieden zurückgelassen.
    das sind Katzengeschichten , die ich liebe und diese ist ganz lebensecht nah und zauberhaft flüssig und wunderschön geschrieben, gerade durch die ausgefeilten Details
    die uns die Erzählung vermittelt.
    So schreibt man Katzengeschichten, wer sich daran wagt und nicht weiß w i e, sollte diese Geschichte lesen um träumen zu können von einer tierisch guten Welt in der Freunde zusammenhalten und sich gegenseitig unterstützen und auch fordern harmonisch miteinander zu sein.
    Somit hat diese Katzenerzählung auch lehrreiche Momente, die ohne Zeigefinger daher kommen...
    entzückend...phantastisch und gute Laune machend geschrieben und ein Trost für das Verschwinden eines Familienmitgliedes...
    herzlich angel...du hast meine Nacht damit erhellt...

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Hi Angel, komme gerade erst vom Zahnarzt zurück - so ein Termin kostet mal eben den ganzen Vormittag. Da ich heute Nacht wieder mal nicht einschlafen konnte, hatte ich den Post irgendwann die Nacht schon eingestellt.
      Die Pinky-Geschichte mit Paulchen kam mir wieder in den Sinn während ich die Suche nach Finja mit verfolge. Ich freue mich natürlich über deine lobenden Worte. Für mich war das Schreiben damals eine Möglichkeit der Trauerbewältigung. Manchmal kam ein Einschlag nach dem anderen. Es hat mir geholfen und heute lese ich die Zeilen - mit leiser Wehmut - ganz gerne mal wieder durch.
      LG an dich und deine Fellnasen

      Löschen
  2. selbstverständlich hatte ich den Text der Geschichte gefunden, einen LINK nutzt man wenn er schon unter einen Bericht/Beitrag gesetzt steht und ich verstehe nicht warum es nicht so sein sollte...
    aufmerksames lesen und ist doch nicht zu viel verlangt.
    wenn jemand keine Zeit-oder Bock hat um in den interessanten Blogbeiträgen zu lesen, , ...hm...soll er s halt lassen und gar nicht erst anklicken...
    Katzenlebensläufe und Geschichten sind gut geschrieben - in meinen Augen - manchmal wie ein Abenteueroman , - immer eine Bereicherung für den Leser und für den, der sie schreibt immer mit viel Herzblut versetzt denn es handelt sich ja schließlich nicht um Dinge sondern um lebende Wesen.
    ich hoffe dein Termin beim Zahnklemptner war nicht zu anstrengend und schmerzhaft für dich und er konnte in Ordnung bringen was es vorher nicht war...
    hat man schon was neues von der verschwundenen gehört, es muss schlimm für silke sein...ein Herz ist sehr bei ihr...
    herzliche Grüße angel

    AntwortenLöschen
  3. Erst heute beim 2. Lesen habe ich durchgehalten...
    Zuviel Emotionen packten mich, ganz nah an den Pinkys und ihren Gefühlen, sie sind immer noch vertraut.
    Den Schmerz über verlorene Lebensgefährten in Worte, zu einer entzückende Geschichte entwickeln, kann vielleicht helfen. Bei einem offenen Ende, eine Vision ähnlich der Regenbogenbrücke ist bei ungeklärten Schicksalen bestimmt hilfreich.
    Es bleiben Narben...
    Lieben Gruß und eine weitere Erinnerung, der Trostspruch meiner Oma:
    Liebesschmerz und Zahnespein -
    nichts kann schlimmer sein!

    AntwortenLöschen