Dienstag, 30. Januar 2024

aus dem Gartenzimmer



ich will nicht langen nach dem lauten Leben
 und keinen fragen nach dem fremden Tage:
Ich fühle, wie ich weiße Blüten trage,
die in der Kühle ihre Kelche heben.

Es drängen Viele aus den Frühlingserden,
drinnen ihre Wurzeln Tiefen trinken,
um nicht mehr könnend in die Knie zu sinken
vor Sommern, die sie niemals segnen werden. 

R. M. Rilke


Ich überlasse mich in meiner Weltuntergangsstimmung den Worten Rilkes. Ich empfinde ...
also bin ich ... noch.  Ich habe eine Tüte Dauerkopfschmerz abzugeben, einen steifen Arm und viel Arbeit. Geht anderen höchstwahrscheinlich ähnlich. Seufz.

Zu Weihnachten bekam ich einige Rilke Gedichtbändchen. Bisher hatte ich über Rilke nur mild gelächelt. Aus der Zeit gefallen... nun durfte ich entdecken, wie schön die deutsche Sprache sein kann ohne in endlose Reime auszuarten, ohne Pathos oder Selbstmitleid.  Die Verse mit einem Ahnen und Verstehen des Daseins gefüllt, in eine bildhafte Wortgewalt gepackt, die in der Seele Klänge hinterlässt.

 

6 Kommentare:

  1. Weltuntergangsstimmung - ist schlimm liebe Christiane... der langen Zeit geschuldet ( ?) wenn du Dauerkopfschmerz mit dir trägst kann ich nur - zu gut - nachvollziehen und verstehen...
    es wird dringend nach Frühling- nach frischen Farben und der guten Luft verlangt - dem steifen Arm wird's wahrscheinlich weniger helfen...aber die Arbeit wenn sie nicht teilweise einem anderen abzugeben ist, wird ein klein wenig nach meinen bisherigen Erfahrungen " leichter..
    Rilke dazu zu bitten wunderschön...mit deinem Bild...
    er bringt dich hoffentlich auf zumindest positive Gedanken die ich dir auch schicke..(nicht nur weil ich* s kenn...)♥ angel

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    1. Normalerweise treibe ich mich mit energischen Fußtritten in den Allerwertesten durch's Leben. Manchmal reicht die Kraft nicht mehr für die Fußtritte. Danke für deine Aufmunterung :-)
      LG Christiane

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  2. Die Worte von R. M. Rilke beflügeln die Zeit in der man kraftlos, schmerzhaft und momentan ein TIEF erlebt. Aufgeben ist eine Devise nicht, das fühle ich. Herausbuddeln aus solchen Momenten zeigt Stärke, sie wohnt in dir.
    Möge der Dauerkopfschmerz verschwinden, dein Arm wieder beweglich und die Arbeit weniger werden. Ein Blick aus dem Fenster oder ein Spaziergang in der Natur wird dir helfen.
    Ein wunderschönes Bild hast du mit der KI kreiert.
    Mag dein Tag schmerzfrei und lichterfüllt werden..., Karin Lissi

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    1. Ich danke dir, wenigstens der Kopfschmerz ist besser geworden. Aus dem Fenster schaue ich lieber nicht ;-) - da wartet die ganze Arbeit. Im Moment bin ich dafür, alles so liegen zu lassen :-)
      LG Christiane

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  3. Bei Weltschmerz besser Busch, Ringelnatz und co. und nicht Rilke lesen :).
    Wow - die Haltung der Dame ähnelt einer Geigerin aus dem Orchester hier, sie hat uns beeindruckt.
    Wetter und Kopfschmerz wird ein Thema bleiben und wenn dann der sympathische Reporter von buten und binnen hier aus dem Neuen Hafen moderiert laufe ich in der entgegengesetzten Richtung - auch seufz...
    Alles wir gut!
    Hoffnungsvolle Grüße!

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    1. Den sympathischen Reporter habe ich auch gesehen! Ich sag immer das Beste an Buten un Binnen ist das Wetter. Was man so alles wahrnimmt. Spätestens als ich bemerkte, dass eine Möwe dem Herrn von dem Auswandererdenkmal auf den Kopf geschisssen hat, wusste ich, mir geht es besser ;-)
      LG Christiane

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