Seit dem 2.Advent hat auch mich die Erkältungswelle fest im Griff. Trotz Grippeimpfung. Vielleicht habe ich auch ein wenig Schuld, weil ich immer ohne Jacke mal eben zum Mülleimer hechte oder in den Garten um die Vogelstation auf zu füllen. Soll man eben nicht machen, "die paar Schritte" sagt es großspurig in einem" - bis man die Rechnung bekommt. Egal, heute war ich das erste mal aus dem Haus, ein paar Schritte unterwegs im Gelände. Notfallrunde, unsere Weide hoch, Richtung des ehemaligen Schlatts bis zur Kurve und zurück. Und dann konnte ich einfach nicht anders, ich wollte sehen, wie es sich entwickelt hat, dieses Schlatt - ehemals ein kleiner Teich, trockengefallen in den letzten Jahren - und wo das Boot ist. Entdeckt habe ich es das erste Mal vor 9 Jahren, als ich die Gegend nach einer unserer Jungkatzen abgesucht habe, die nicht mehr nach Hause gekommen ist. Wetter genau wie heute, kalt, alles vereist, Winterstimmung pur. Also flutsch unter dem umgebenden Zaun hindurch.
Die das Schlatt umgebende Weide, ist wohl schon länger nicht bewirtschaftet. Hohes Gras, holprig der Grund, verunkrautet. Bei dem Reif, der Boden und Vegetation bedeckte, ist das Laufen hier schon für sich eine Herausforderung. Als ich den kleinen Wall erreichte, verließ mich fast der Mut. Der ganze Grund flächig bedeckt mit Brombeerranken, dazwischen das rutschige vereiste Gras und nicht erkennbar, wohin der nächste Schritt einen führt. An zwei aufgeschossten Bäumchen suchte ich beherzt Halt und mühte mich die paar Schritte aufwärts um wenigsten einen Blick ins Innere werfen zu können. Die ehemalige Sumpffläche voll mit Schösslingen, der hintere Teil, der erkennbar tiefer liegt auch voll mit Geäst, Gebüsch, trocknem Schilfgras. Unübersichtlich und ich habe mich nicht getraut nach dem Boot zu schauen, das letzte mal als ich es sah, war das Wasser schon weg und es lag auf dem Trockenen , linker Hand hinter einem umgestürtzten Baum von hier nicht einsehbar dafür müsst ich hinunter auf die ehemalige Wasserfläche. Die Vernunft siegte und ich trat vorsichtig meinen Rückzug an. "Wenn ich hier falle, findet mich keiner" sagte es in mir. Gleichzeitig wurde mir klar, wie gebrechlich man mit der Zeit geworden ist.
Das Universum spielt uns gerne mal einen Streich. So hat es auch meinen letzten Post in dem ich mich Fieber geschwächt um ein paar flaue Fotos gekümmert habe um sie in Braun orange-Tönen aufzuhübschen, total missverstanden.