Freitag, 26. Mai 2023
Kräuterkram
Dienstag, 23. Mai 2023
Der Katzentisch
Das kleine Tischchen, ein treuer Begleiter in unserem und dem Leben der Katzen, war schon lange in die Jahre gekommen. Beim Anheben gestern zerbröselte die Tischplatte unter den zupackenden Händen. Erst wollten wir ihn entsorgen, doch das Gestell war noch funktionstüchtig und es fand sich ein Brett, aus dem eine neue Auflage entstand.
Freitag, 19. Mai 2023
last horse standing
Der Haflinger war heute morgen mal ohne Decke und Fliegenmaske. Das hat mich gleich animiert, es mit der Kamera zu versuchen. Das sieht immer so hübsch wenn er so mitten im Grün und Gelb der Wiese steht. Ich hatte etwas Anlaufschwierigkeiten an der großen Digitalen die entsprechenden Einstellungen wieder zu finden aber die Routine machts. Die letzten 2 Jahre musste ich notgedrungen auf die kleine Olympus ausweichen - selbst die konnte ich oft nicht zum fotografieren anheben. Mit dem Hafi hab ich eines gemeinsam: wir sehen auf einem Auge sehr schlecht. Für ihn bedeutet das erstmal von einem unidentifizierten Objekt wie einem auf dem Boden hockenden Fotografen in Abstand und Position zu gehen um ggf. abhauen zu können. Für mich ist es eine Herausforderung, bewegte Objekte in den Fokus zu bekommen.
Mittwoch, 17. Mai 2023
Weiomeni no points
Ein Wort, ein abschließendes zum ESC.
Deutschland ist mal wieder letzter. Die Hardrockband in den roten Gummianzügen stießen weltweit auf Unverständnis. Gut, über Geschmack lässt sich streiten ... das leberwurstfarbene Strampeloutfit der schwedischen Siegerin war auch nicht so meins, auch nicht ihre Yogagymnastik unter diesem klaustrophobischen LED-Klotz oder das Liedchen, das genauso klang wie ihr Siegersong von 2012. Als Alleinstellungsmerkmal meditierte sie im Greenroom und war so weggetreten, dass man sie fürs Interview aufwecken musste wobei ich den Eindruck hatte, dass der im Eingangstrailer von ihr inhalierte "Rauchzauber" immer noch seine Wirkung zeigte.Die Jurys der Welt liebten sie - die Zuschauer nicht ganz so. Die Welt feierte den Finnen Käärijä mit seinen Cha Cha Cha Tänzern. Mit den Televotingstimmen hätte er sicher gewonnen wenn nicht die Jurys den schwedischen Beitrag erstaunlich und ungewohnt weit an die Spitze holten. So blieb für den finnischen gute Laune Beitrag nur der 2. Platz übrig. Im Publikum war dann auch ein gewisser Unmut spürbar, sachte unterdrückt von der Moderatorin. Platz drei für ein gelenkiges Mädchen, die sich ein Einhorn wünschte. Platz 4 für meinen Liebling aus Italien, ein gut aussehender römischer Legionär mit einer Wahnsinnsstimme und einer ehrlich gesungenen typisch italienischen Ballade. Keine Show, kein Schnick-Schnack. Auch schon in der Kritik: der hatte doch tatsächlich neben der italienischen noch eine Regenbogenflagge dabei.
Wie dem auch sei, die Jungs aus Hamburg hätten mehr verdient als magere 18 Punkte. Hatten die ein Fähnchen? Gar nicht drauf geachtet.
Nun wird - wie jedes mal nach dem ESC - viel geredet und geschrieben, vor allem viel gelästert und es gibt Vorschläge was man machen sollte und was nicht. Geldhahn zudrehen, nicht mehr teilnehmen, bessere Vorauswahl. Vielleicht sollte man einfach die automatisch gesetzten Song-Beiträge der Geldgeberländer mit an der Auswahl im Halbfinale teilnehmen lassen. Dort entscheidet nämlich keine Jury mehr sondern einzig der Zuschauer. Wenn man da schon aus der Wertung fällt, kann man auf jeden Fall davon ausgehen, dass man den Geschmack des Publikums nicht getroffen hat. Ansonsten wie schon gesagt Häme, Aufregung um Nichtigkeiten. Da trat doch im mystisch angehauchten moldawischen Beitrag ein kleinwüchsiger Flötenspieler auf - mit Faunmaske. Schon sahen die guten Leute hier die Würde aller Kleinwüchsigen verletzt. Der "Flötenzwerg" wie wir ihn liebevoll nannten, wirkte gar nicht herabgewürdigt als er im Greenroom die Maske abnahm und fröhlich in die Kamera winkte. Warum muss man immer ein Haar in welcher Suppe auch immer suchen.
In dem Sinne "Cha, Cha Cha ..." ich schaue mal, was man für eine Pina Colada alles braucht und während ich nach den Zutaten suche empfehle ich die folgende Punktevergabe moderiert von Hape Kerkeling
Samstag, 6. Mai 2023
"Wo laufen sie denn ...."
Ich habe manchmal den Eindruck, dass ich meine Heimatstadt Bremen einfach nicht mehr wieder erkenne. Das hat viele Gründe. Ich greife mir einmal einen heraus: der Bremer Rennplatz. Da muss ich etwas ausholen weil eine große Verbundenheit da ist, Meine Schul- und und Jugendzeit verbrachte ich nämlich in direkter Nähe zum Rennplatz. Bevor eine Einzäunung uns daran hinderte, spielten wir Kinder anfangs noch auf dem dicht bewachsenen Seitenstreifen nahe dem Geläuf, lagen in sicherer Entfernung im Gebüsch, wenn die Pferde auf der Sandbahn im leichten Kanter vorbeizogen oder bei den Rennen im Pulk auf dem Gras vorbeidonnerten. Später wurde das Gelände eingezäunt und wir konnten nur noch am Zaun entlang tigern. Bei allen Aktivitäten, Schulbesuch, zum Schwimmbad, Gitarrenunterricht, das Gelände lag immer dazwischen. Der Bauboom der Nachkriegszeit hatte den einstmals etwas ab vom Geschehen liegende Rennplatz umrundet.
Hier hatte ich auch meinen ersten Pferdekontakt - ein schwarzes Jungpferd mit einer schmalen weißen Blesse, zu dem ich arglos in den Auslauf gestiefelt war und das mich herzhaft in die ausgestreckte Hand gebissen hat. Dann jagte es auskeilend mit seinem Kumpel davon. Dieses schmerzhafte Erlebnis hat mich nicht von dem Pferdebazillus heilen können. Wir gingen oft zu den Rennen, mein Mann arbeitet während des Studiums dort um die Haushaltskasse ein wenig aufzubessern. Außerdem gab es auf diese Weise Freikarten. Manchmal gab man auch eine kleine Wette ab, auf Platz, das war am sichersten. Da ich immer das Pferd nahm, dass mir optisch am besten gefiel, war aber auch die Platzwette nicht unbedingt eine sichere Bank. Mein absoluter Liebling hieß "Auf Auf" . Er gewann so gut wie nie.Man sieht, meine Affinität zu Pferden hat mit dem Rennplatz zu tun und mein späteres Pferd war ein ausgedienter schwarzer Renntraber mit schmaler weißer Blesse. Der Rennverein hat das Gelände irgendwann an die Stadt Bremen verkauft. Wahrscheinlich aus finanziellen Gründen, der Verein hat das Gelände fortan von der Stadt gepachtet. Das ging nur eine Weile gut. Was macht der Politiker wenn er 30 ha begrüntes Gelände inmitten der Stadt sieht? Richtig, er bekommt Betonklötze vor den Augen. Man kündigte dem Rennverein die Freundschaft und schrieb das Gebiet zur Bebauung aus. Jetzt wurden die Bremer hellhörig. Unterschriften wurden gesammelt, es kam zum Volksentscheid: man wollte keine Bebauung. Nach den Rennen hat man nicht gefragt und der einfallsreiche Politiker fand und findet immer neue Gründe, dem Rennverein der gerne 1 bis 2 mal im Jahr noch ein Rennen durchführen würde, die Suppe zu verhageln. Eine kleine Straße soll demnächst durch das Gelände führen. Das macht die Rennen so gut wie unmöglich.
Diese Willkür macht mich nicht nur traurig sondern auch wütend. Vor kurzem sah ich im TV einen Bericht über den Berliner Rennverein Hoppegarten. Über die bewegte Vergangenheit, den Fast-Untergang und die Rettung durch einen Privatmann der das Gelände gekauft hat. Über den ambitionierten Einsatz aller, die den Galopprennsport lieben und die Verbundenheit der Berliner mit ihrem Rennverein, die familiäre Atmosphäre während der Rennveranstaltungen.. Der Bremer ist seinen Traditionen ebenfalls tief verhaftet. Das gilt wohl nicht für Politiker, besonders dann nicht, wenn sie gar keine Bremer sind.
Das Thema Tierschutz wird auch gern gegen die Rennen ins Feld geführt. Es gibt (oder gab) tatsächlich Hindernisrennen in England die ich mir nicht nochmal ansehen würde, wo eine Grenze dessen überschritten ist, was Tier und Mensch zu zumuten ist. Der herkömmliche Rennsport als solches ist faire sportliche Angelegenheit. Laufen ist das, was Pferde von allein können ohne dass man sie zu Hochleistungen im Übermaß drillen muss. Dass die Pferde geschätzt und sorgsam behandelt werden versteht sich von selbst. Leider gibt es immer wieder Menschen, die meinen ihre Auffassung anderen überstülpen zu müssen. Aber sollte nicht für alle Platz und Respekt da sein in unserer Gesellschaft?