Dienstag, 21. Februar 2023

Kein Eingang oder wo bitte geht's zum Hades

 

...  kein Eingang für die Lebenden

wie man sieht bin ich unflexibel und widme den Dienstag deshalb schon wieder
einer Spielerei aus verschiedenen Filtern.

Auf den Titel bin ich  gekommen, weil ich gerade in einem äußerst dicken und äußerst inhaltsschweren Buch lese, "Wir sind das Abendland", von Ivar Lissner.  Den Wälzer hatte meine Mutter bereits in ihrer Sammlung. Sie war Mitglied in einem Buchclub (gibt es das eigentlich noch?) und das sorgte für regelmäßigen Zuwachs im Bücherregal.  Eines hab ich davon noch - mit schwarzem Buchrücken und goldener Schrift:  "Hölle, wo ist dein Sieg" heißt es passend zum Thema.
 
In dem Buch von Ivar Lissner wird eine Stelle in Griechenland beschrieben, die Archäologen für den Eingang zum Hades halten. Felsen am Zusammenfluss zweier  Flüsse, Spuren von Blutopfern, Tierknochen.  Die Beschreibung passt mit ein wenig Fantasie auf das abstrakte Werk aus der Fotobearbeitung. 

Poetische Stelle aus dem Werk: "Wovon träumen die schwarzen Pappeln? Was erzählen die alten Weiden? Sind die Seelen, die Schatten noch immer da unten? Wird der Seher Tiresias je wieder aus dem Totenreich zum Licht aufsteigen? Ich glaube es nicht. Denn wir leben in einer Zeit, der sich die ewigen Reiche nur noch ungern öffnen."

Glaube ich auch, die beschriebene Landschaft am Fluss Acheron ist heute beliebtes Touristenziel und es scheint auch andernorts Stellen zu geben, für die der Anspruch erhoben wird, der Eingang zum Hades zu sein. Kommen wir hinter, wenn es soweit ist ;-)


Ausgangsfoto, gesehen in Dorum an der Küste





Samstag, 18. Februar 2023

aus dem Fundus

Man soll keine Anhaftung entwickeln an Gegenstände. Tu ich  nicht. Aber nach 50 Jahren des gemeinsamen Zusammenlebens, sammeln sich nicht nur Erinnerungen sondern auch Dinge. Geerbtes zum Beispiel - das sind Sachen, die halte ich in Ehren. Viele unerwünschte Artikel, die man zu feierlichen Anlässen, Geburtstagen und Weihnachten geschenkt bekommt,  Die man sich selbst nie gekauft hätte, aber vom Geber gutgemeint überreicht wurden. "Extra für dich ausgesucht". Das sind die Dinge, die mich regelrecht belästigen.  Dann sammelt sich bei mir Geschirr, zugegebenermaßen selbst verschuldet, alles für 10 bis 12 Personen. "Kann man immer mal gebrauchen" sagte meine Mutter und haben wir auch gebraucht, als die Familie noch vollzählig war. Nun sind das die Sachen, die ich von links nach rechts räume.  "Das könnt ihr doch bestimmt gebrauchen " hörten wir, wenn uns jemand seine ausgebauten Türen und Heizkörper auf unsere Baustellen brachte ... es sammelten sich Teile, von denen andere meinten,  wir bräuchten sie, und wir, mit wenig Geld aber viel Enthusiasmus gesegnet, glaubten das dann auch.  "Ist doch zu schade zum Wegwerfen". Recht so, nur hat man uns damit zugemüllt. Das sind Dinge, die man allein wegen des Transportproblems nur mühsam wieder los wird.

Wir haben schon viel auf den Wertstoffhof gebracht, was andere nicht entsorgen wollten. Wir haben benutzt, was wir gebrauchen konnten, verschenkt, repariert, weggeworfen.  Langsam wird die Lage übersichtlicher. Unser Wahlspruch lautet "nichts neues, erstmal im Fundus nachsehen". Damit ergibt sich ein Spiel mit dem was da ist und es ergeben sich ungeahnte neue Kombinationen. Zwei burgunderrote Gardinenschals, die schon als Tischdecke gedient haben, als Hintergrund für Fotos, als repräsentative Unterlage für Flohmarktware - nur nicht als Gardinen - haben jetzt eine neue Aufgabe. Sie hängen aus Energiesparmaßnahmen in der Öffnung vom Wohn- zum Esszimmer. Sieht ein wenig nach Theatervorhang aus erfüllt aber den Zweck, das Esszimmer nicht mehr mit heizen zu müssen. 

Ich denke zurück an unsere Zeit in den 70 zigern. An Sperrmüll und wie wir gemeinsam stöbern gingen. Damals schmissen die Leute wirklich alles raus. Wir sind dann mit den Funden auf den Flohmarkt gegangen oder haben manche Sachen bis heute. Schade, dass nach uns alles  den Weg auf die Mülldeponie nehmen wird. Wie schon gesagt: "könnte man doch noch gebrauchen ...".



Beispiele: 
Nähmaschine = geerbt
Vasen = Schnäppchen
Laterne = geschenkt bekommen
Bäckerkorb = aus dem Sperrmüll Mitte der 1970ziger Jahre
Vorhang = aus dem Fundus


Porzellanfigur = auch aus dem Sperrmüll


Montag, 13. Februar 2023

Mein Valentinsherz

 


mein Valentinsherz

den DigiArtDienstag von Jutta gibt es leider nicht mehr - trotzdem weil es Spaß macht und der Valentinstag auf einen Dienstag fällt: eine Verfremdung - entstanden aus dem folgenden süßen Foto 


wer sich fragt, wie das möglich ist:

Foto quadratisch zugeschnitten; Filter Wölben und Polarkoordinaten angewandt. Um ein symmetrisches Bild zu erreichen eine Hälfte gespiegelt und angefügt. Das Ergebnis multipliziert, für noch mehr Kontrast den Filter Kanten betonen benutzt, für Struktur einen Zeichenfilter. Den Filter Solarisation angewendet. Die ursprünglich violetten Strahlen entsättigt und mit passenderen Farben eingefärbt. Das Herzchen eingefügt und einen Valentins-Spruch von Chat-GPT erstellen lassen:

"Herzliche Liebe, zart und weich, schwebt durch die Luft, so leicht und reich."

wie goldig ... 
geht's auch romantischer ?

Chat - GPT:
 "Oh, holde Geliebte, mit Augen so klar,
In denen die Seele so unendlich wohnt,
Deine Schönheit erfüllt mich mit Wonne,
Wie ein Sonnenaufgang, der Tag beginnt."

also ich weiß nicht...

 mal ein Selbstversuch:
"In strahlenden Augen ist Licht und Verstehen
die Seele hier Ferne und Nähe vereint.
Doch letztlich ist alles nur einsames Sehnen
nach flüchtig inniger Zweisamkeit."