Winter is coming

Wer zur Zeit unser Haus passiert könnte ggf. irritiert stehenbleiben und denken er sei irgendwo falsch abgebogen und an einem Küstenkanal gelandet. Unser Haus tutet wie ein Dampfer aus dem Schornstein.  Manchmal leise, manchmal modulierend, manchmal anhaltend laut und eindringlich. Schuld ist die Heizung. Genauer gesagt der Wärmetauscher. Ist mal wieder kaputt das gute Stück. Nicht zum ersten Mal, allein  die Bezeichnung des Bauteils impliziert ja bereits, dass es getauscht werden muss. Nur ist damit die Abgaswärme gemeint, die in den Heizvorgang wieder mit einbezogen wird. Nein, es handelt sich nicht um eine Uralt-Heizung sondern um eine moderne kaum 10 Jahre alte Brennwerttherme - die allerdings von Anfang an ihre Macken hatte.

Die Heizungsfirma war vor 3 Wochen da. Der Monteur bedauerte und zeigte die Optionen auf:

1000 Euro für einen neuen Wärmetauscher - wenn denn das Ersatzteil zu bekommen ist und ein Monteur abkömmlich ist, der das Teil einsetzen kann. "Keine Leute ...".

10.000 Euro für eine neue wartungsfreundlichere Anlage - "Sollte man machen, ehe das Verbot für Gasheizungen in Kraft tritt"

35.000 Euro für eine Wärmepumpe gekoppelt mit Photovoltaik. "so richtig ausgereift ist das System noch nicht ..." ("macht nichts, wir sind ja Kummer gewohnt und den Betrag zahlen wir aus der Portokasse" vermag ich dazu nur zynisch anzumerken)

Zu allem lärmenden und nervenden Verdruss - (unsere Heizung steht mitten im Haus)  kam vor ein paar Tagen die Benachrichtigung unseres Gasversorgers über die neuen Abschlagzahlungen im Falle einer Vertragsverlängerung. Statt 180 Euro im Monat sollen wir zukünftig 480 Eurozahlen. 300 Euro mehr!!! Bei gleichgebliebenem Verbrauch, allein aufgrund der gestiegenen Gaspreise.

Für Rentner gibt es übrigens keinen Heizkostenzuschlag.  Ist mir unverständlich, es gibt genug Rentner, die jeden Cent umdrehen müssen - wie bitte sollen die das machen. 300 Euro, das ist in etwa der Betrag, den wir bisher für 2 Pferde aufgewendet haben. Für den Luxus dieses Hobbys haben wir auf heute so selbstverständliche Annehmlichkeiten wie Urlaub, ausgehen etc. verzichtet.

Wir heizen ohnehin nicht über 20 Grad, (Nachtabsenkung ab 22 Uhr auf 16 Grad), haben gedämmt was an so einem alten Haus zu dämmen ging und anständige Fenster haben wir auch. Wenn jetzt so ein Politiker erzählt, wir müssten sparen soll der gern mal einen Winter lang hier wohnen und mit frieren. Wenn der Ostwind auf die 20 m breite Front trifft, wird er sich die Winterjacke überziehen und ich würde ihm noch nicht mal mitfühlend einen warmen Tee spendieren.

Einen Ofen könnte man einbauen lassen, nur verträgt meine asthmatische Lunge diese Art des Heizens überhaupt nicht.  Pelletheizung?  Die Investitionskosten wären enorm, man müsste das Nebengebäude umrüsten. Bleibt eigentlich nur ausziehen und irgendwo eine kleine Wohnung nehmen. Fürs erste wechseln wir den Gasversorger und dann sehen wir weiter.

düstere Aussichten ...

Nachtrag August 2022:

so sieht ein nicht mehr funktionstüchtiger Wärmetauscher aus 

"2 Hühner auf dem Weg nach vorgestern" ...

 

so heißt es in einem Lied von Reinhard Mey. In unserem Fall waren es 5 Hähne - von wo sie kamen und wohin sie wollten ist nicht bekannt. Vermutung: jemand hat das Krähen seiner halbwüchsigen Zwerghähne satt gehabt und sie auf unserer Weide entsorgt. 

Einer wurde von den anderen gemobbt und war halbnackt. Die anderen waren etwas orientierungslos  nahmen aber gerne Wasser und Haferflocken an. Es begann nun heute morgen das große rumfragen in der Nachbarschaft. Fazit:  Die Jungs waren nicht von hier. Am Ende nahmen Nachbarn eine Straße weiter die ganze Gesellschaft auf.  An der Einfangprozedur waren 5 Leute beteiligt.  Man brachte Futter, Cacher, Katzenfallen, Kisten und Kartons.  Nun ist wieder Ruhe eingekehrt,

das Schiff ist wieder auf Kurs

und die Vogelwelt die, die wir gewohnt sind

Die Wogen glätten sich

 

der Versuch in einem Tränktrog zu baden war hier nicht sehr erfolgreich. Für etwas Wellengang hat es gereicht aber das Gefieder bleibt trocken. Die Tauben haben bei uns Namen, die alle mit "Gu"  anfangen. Ich kann sie zwar nicht auseinanderhalten, vermute aber, dass dies Gunther ist, seine Frau heißt Gudrun.  Es gibt noch Guntram und Gundula,  Gustav und Gunilla ... falls jemand noch Ideen hat - Tauben wären noch genug da. 

der Hafi als Zebra getarnt um lästige Insekten zu täuschen.  Er verkraftet sein Junggesellendasein erstaunlich gut, keine Panikattacken wie befürchtet. Er beobachtet, was wir so auf dem Hof anstellen, geht auf die Weide, stellt sich in den Stall, wartet geduldig auf sein Futter - alles so,  als wäre die Stute noch dabei

er hat auch einen neuen Ball zum Spielen bekommen (nein, mein Sitzball wohnt noch im Büro)

dieses Jahr scheint der Holunder besonders gut zu gedeihen, überall stehen plötzlich Büsche, die mir vorher gar nicht aufgefallen sind. 

Blümchen ...

... und Tinkerbell, die Hermanns Jagdrevier übernommen hat.   Plötzlich bringt sie laufend Mäuse, lauert den anderen auf und fegt über den Hof, als wolle sie die Lücke füllen, die da entstanden ist. Wasser und das Leben haben eins gemeinsam: sie finden immer einen  Weg. 

wer sucht, der findet

Schiffe gucken - dazu fahren wir gern nach Bremerhaven, Ist nicht soweit, gibt viel zu sehen und man könnte am Deich meinen, man wäre bereits an der Nordsee. Genauer gesagt handelt es sich um die Außenweser aber sind wir mal großzügig. Pfingstsonntag waren wir auf Stippvisite. Leider zu spät für die angedachte "dicke Pötte-Tour", die an Kreuzfahrt und Containerterminal vorbeiführt. Also zu Fuß los immer auf dem Deich lang in Richtung Pingelturm, Ostfeuer steht dran - was daran erinnert, dass die vielen Türmchen die den Deichrand säumen durchaus einen tieferen Sinn machen und nicht nur als Fotomotiv für Touristen dienen. Seit Jahren frage ich mich, wo denn wohl die Kaiserschleuse sein mag, die wir in dieser Richtung vermuteten. Oft schon waren wir in dieser Richtung unterwegs um am Ende des Wegs von einem Zaun am Zugang zum Hafen gehindert zu werden. Wohl dem, der lesen kann. Kündet doch in Höhe Pingelturm ein Schild davon, dass Besucher, die zur Schleuse wollen, hinterm Deich auf der Straße durch den Zoll müssen. Endlich begriffen.

In der Kaiserschleuse finden die großen Schiffe Platz, die im Kaiserhafen festmachen. Im Gegensatz zur kleinen Schleuse am neuen Hafen wo es immer wieder heißt "runner vonne Brück" weil reger Verkehr von Sportbooten aus dem Hafen raus und rein herrscht, war es hier majästetisch ruhig und eher langweilig. Lediglich das Geschrei einiger Raubvögel die sich in abenteuerlichen Sturzflügen auf die Beton-Seiten der Schleuse niederstürzten sorgte für Aufruhr im Gemüt. Letztlich waren das nur Attrappen, die wohl Möwen daran hindern sollen, ihre Nester am Logenplatz längs der Schleuse zu bauen.  Die Kaiserschleuse wäre also abgehakt - auf zu neuen Zielen (es gibt noch eine Nordschleuse ...)

Pingelturm (Ostfeuer)

Der Hingucker schlechthin auf dem Weg zum Pingelturm

 Figur aus Metallschrott auf der Dachterrasse eines für sich schon ungewöhnlichen Hauses. Die kleinen Drachen auf der Schulter lassen an "Game of Thrones" denken.  

Auf jeden Fall hat sie einen exclusiven Blick über den Deich und hält so eine geheimnisvolle Wache.

Austernfischer - hat uns fest im Blick

 ehemaliges Kraftwerk im Hafen

dekoratives Bauwerk in der Bremerhavener Innenstadt, vom Hafen aus über den Dächern der Schuppen zu sehen.

Die Mellum wird generalüberholt

RT Emotion

mir hat jemand erzählt, Schlepper würden lediglich ziehen, nie schieben. Woher wohl das Wort bugsieren kommt ...

"tätärätä" proudly present: die Kaiserschleuse, ohne Schiff etwas langweilig

Im Hafen ist es interessanter

Blick in Richtung Containerterminal, links davor das Kreuzfahrtterminal.

mit so einem Schiff gehen Autos auf große Reise

die Polarstern

der Weg zurück, eine Hafenrundfahrt auf dem Rückfahrt zum neuen Hafen. 

 Hafen kompakt

geradeaus im Hintergrund das Klimahaus, der spitze Turm dahinter gehört zum Outletcenter

daneben das Sail City Hotel

links am Bildrand die hochgeklappte Brücke zum neuen Hafen, 2 Hafenrundfahrten passieren gerade

dahinter erkennt man den gelben Schornstein der Wal.

und der Loschenturm rechts ist auch noch mit dabei

zurück im neuen Hafen zum Schluss noch ein Blick auf die Wal, ein Dampfschiff das als Eisbrecher seinen Dienst verrichtet hat