Donnerstag, 25. November 2021

Huntepadd

Der Huntepadd, eine kleine, aber sehr feine Wanderrunde in Dötlingen ist schon fast zum festen Bestandteil unserer Sonntage geworden. Wir könnten bei uns vor der Tür auch einige Kilometer in landschaftlich nettem Gebiet laufen. Das ist allerdings nur eine Option unter der Woche, am Wochenende ist es dort vollkommen überlaufen.

Also gehen wir zum Herbstausklang noch einmal am Steilufer der Hunte entlang, geben acht, nicht über die Baumwurzeln zu stolpern, die sich unter buntem Laub versteckt haben. Überqueren die Hunte, besuchen die Megalithgräber der Glaner Braut, machen einen Schlenker durchs Huntetal und kommen über den Gierenberg wieder in den Ort. Und die verbrauchten Kalorien füllen wir im nahegelegenen Landgasthof wieder auf.  Eine runde Sache, mehr brauche ich nicht um abzuschalten. 



auf geht's


ja, hier ist es tatsächlich hügelig.


neben dem Pfad geht es abwärts, ich hoffe, man kann es erkennen.


unten schlängelt sich die Hunte entlang


man hat immer wieder reizvolle Ausblicke die man für einen Augenblick des Verweilens nutzen kann





manche Leute haben das Glück ihren ganz privaten Hunteblick zu haben


es sei ihnen gegönnt, ...





von den Brücken über das Flüsschen hat man auch einen schönen Blick, wenn auch nicht so einen bequemen Sitzplatz




"blue man walking", netterweise nimmt er mir das Gepäck ab


bis zum nächsten Mal ...  wahrscheinlich erst nächstes Jahr










Samstag, 20. November 2021

mit Wurmmitteln gegen Corona

 Manchmal reichts.

Ich habe mir zwar durch  meditieren eine gewisse Gleichmütigkeit antrainiert, meine angeborene Neigung, schnell in Rage zu geraten, hat aber einen erneuten Durchbruch erlebt.

Ursache?  Facebook ist da involviert. Da schau ich regelmäßig rein wegen einer Fotogruppe und diversen Bekannten aus eben diesem Dunstkreis.

Ob man will oder nicht bekommt man von Facebook regelmäßig irgendwelchen Müll angeboten, der einen angeblich interessiert. Schau ich so durch:   "Die Person, die dir zuletzt auf Whats App geschrieben hat, muss dir ein selbst gemaltes Einhornbild schenken" ..- Hä??  Ich interessiere mich recht wenig für Einhörner.  Wie kommen die auf mich? Ich stelle mir grad vor, die Person die mir zuletzt geschrieben hat, sollte ein Bild malen. Die erklärt mich ja für nicht zurechnungsfähig. 
    
Als nächstes Torsten Sträter, den mag ich, hat den gleichen trockenen Humor wie ich. Vielleicht sollte ich auch so eine Mütze tragen. Würde man meinen grauen Farbansatz nicht sehen. Und sieht cool aus.

Ich schweife ab.  Nächstes: von einer Pferde-Seite, die ich schon sehr lange kenne, (auch übers bloggen) eine Karikatur von Corona-Schwurblern. Die mit Bleichmitteln und - jetzt kommts - mit Wurmkuren gegen Corona vorgehen. Da habe ich neulich schon mal gehört, herzlich  drüber gelacht und es als Witz abgetan. Nein, heißt es, kein Witz die Leute fressen unseren Pferden die herbstliche Wurmkur weg. Es gibt einen Engpass an Ivermectin Wurmkuren !!!!  Ist die Menschheit jetzt ganz verblödet? Soll ich das jetzt glauben, kann ich das glauben? Misstrauen: Unsere Tierärztin hat uns neulich keine Wurmkur geben können.  Wo bin ich eigentlich. Teilen die Verschwörungstheoretiker jetzt eine für ein 500 kg Pferd ausgelegte Wurmkur auf ihre Familie auf?  Nein, "Hallo, ich glaub das jetzt nicht" - wie Harpe Kerpeling sagen würde.

Ivermectin - wie sagte eine befreundete Tierärztin dazu,: "da fallen samtliche Parasiten vom Pferd ab". Yepp, wahrscheinlich erschreckt sich auch das Corona Virus zu Tode. Man muss umdenken, in alle Richtungen offen sein. Bin ich, ich glaube an Globuli und TCM. Aber an Ivermectin gegen ein Virus?

Gut, dass ich auf dem Lande lebe und die Menschen hier Bodenständigkeit haben.  Wenn's denn hilft .... guten Appetit.








Montag, 15. November 2021

Hinkelsteine und Hünengräber

Es gibt Orte, mit denen verbindet man angenehme Erinnerungen. So ist das bei mir mit Dötlingen bei Wildeshausen. Als Schüler haben wir hier ausgedehnte Wanderungen unternommen und wurden nebenher gebildet u. a. durch die Besichtigung diverser Hünengräber. Der sittlich noch nicht gereifte Schüler macht sich meist nichts aus Steinhaufen, lauscht eher beiläufig den Fakten und Mythen, die sich im Laufe der Zeit um die Grabanlagen gebildet haben und widmet sich dann wieder mehr dem hier und jetzt.

So hätte ich nicht geglaubt, dass ich mich eines Tages noch näher mit Grabstätten auseinandersetzte, die älter sind als die Pyramiden und gerade in unserer Gegend (Wildeshauser Geest) zuhauf anzufinden sind. Auf den ersten Blick denkt der Mensch beim Anblick eines über mannshohen Steinblocks an Obelix oder wie er den Stein nach hause bekommt, um ihn in der Garageneinfahrt zu platzieren. Das haben bereits viele Leute gedacht und die meisten Hünengräber sind zerstört, wurden gesprengt, dienen als Fundament für Häuser und Kirchen. Bei den Grabstätten, die noch halbwegs erhalten sind, braucht der Mensch viel Phantasie sich den Originalzustand vorzustellen oder die Hilfe von archäologisch gebildeten Leuten. 

In diesem Fall werfen wir einen Blick auf die Info-Tafeln.

so hat das mal ausgesehen. Einen erhaltenen Erdhügel mit Kammer und Deckstein findet man in meinem Beitrag  "Reise nach Egypten"


heute erblickt man so einen Steinhaufen


hier erkennt man schön die Höhe der Umfassungssteine


wie gesagt, Phantasie ist gefragt


hier bemüht man sich um eine Erklärung, wie der Bau vonstatten gegangen sein könnte. Mit der lange gängigen Auffassung, dass Hünen (Riesen) die Steine bewegt haben wird damit aufgeräumt.



ein abgerutschter Deckstein


fast wie Stonehenge 

die hier gezeigte Anlage (Glaner Braut-Wildeshausen) besteht aus 4 Gräbern. So ganz habe ich noch nicht verstanden, wo sich nun welches befindet aber das kann noch werden.






Freitag, 12. November 2021

herbstlicher Rückblick

Spätherbstliche Impressionen. Rückblick deshalb, weil die Fotos genau vor einem Jahr gemacht wurden, als mein misslauniges Karma mir noch keine Neuralgie mit Nervenlähmung verordnet hatte. Entstanden sind sie in einem Waldgebiet bei Delmenhorst, der "Großen Höhe". Das kleine Flüsschen heißt Delme. Hier kann man spazieren gehen, wandern oder wie ich es früher getan habe, reiten. Das ist allerdings schon sehr lange her. 









da wir gerade bei einem Rückblick sind ....



.... bestes Pferd von Welt und meine Wenigkeit . Große Höhe, könnte 1983 gewesen sein



Donnerstag, 4. November 2021

Reise nach Egypten

Manche Menschen bereisen die Welt. Auf Kreuzfahrtschiffen, die die Einwohnerzahl einer Kleinstadt beherbergen.  Sie werden bedient, bekommen Essen im Überfluss,  genießen jeglichen Luxus an Bord. So schippern sie über die Meere in die Häfen entfernter Länder. Dort lassen sie sich zu Touristenzielen karren und berichten - wieder zuhause - den staunenden Daheimgebliebenen von ihren Abenteuern und Erkenntnissen. Wenn sie denn zu irgendwelchen Erkenntnissen gelangt sind und ihre Reise nicht nur aus Sicht ihres ausgeprägten Anspruchsdenkens bewerten.

Jedem das Seine. Ich habe noch nie davon geträumt in Papua Neu Guinea zusammen mit skurril geschminkten Eingeborenen einen Erntetanz einzustudieren. Auch nicht davon, mich in Ägypten auf schaukelnden Kamelen zu einer Besichtigung der Pyramiden bringen zu lassen. Mir als Nordmännin mit ostfriesischen Wurzeln liegt Überflüssiges nicht so. Tempel, mit geschwätzigen Symbolen an den gekachelten Wänden, oder pyramidenförmig gestapelte Steinquader,  in denen ein Pharao seine letzte Ruhe fand, das ist nicht so mein Ding.

Wir haben unsere eigene Vergangenheit und Kultur.  Die besteht in diesem Fall  auch in  übereinandergestapelten Steinen, allerdings deutlich kleiner als eine Pyramide. Hier wurden vor etwa 5000 Jahren die Gebeine unser Altväter bestattet. Man nahm zum Bau was so da war an Material ohne sich die Mühe zu machen, großartig auf das erfolgreiche Leben der dort liegenden aufmerksam zu machen. Man nennt diese Grabstätten Hünengräber oder Megalithgräber. Keine Gräber für einzelne Personen sondern für ganze Sippen. Es fand sich die Umschreibung, dass die Steine für Transformation stehen. Transformation zwischen dem Leben und der Zeit danach. Ein schöner Gedanke, als unvergängliche Kraft in einen Stein überzugehen und die Zeiten zu überdauern, vielleicht ein wenig einsam aber wer weiß schon, was Steine fühlen. Ist leider nicht überliefert, weil unsere Vorväter es nicht für nötig erachtet haben, über diese Dinge Sprüche in die Hinkelsteine zu klopfen.

Um also mal etwas Kultur zu erleben, machten wir uns zu Fuß auf den Weg nach Ägypten. Ein Kurztrip sozusagen. Der Nordländer vereinfacht hier auch in der Schreibweise und schreibt Ägypten mit E.  Egypten (in der Wildeshauser Geest bei Dötlingen) war schwer zu finden, wir brauchten 2 Anläufe um dort hin zu gelangen. 

Erst sieht man nur einen Hügel, dahinter einen Acker und einen Tisch mit Bank für  den mitgebrachten Nudelsalat. Erst beim herumgehen um den Hügel offenbart sich die Grabkammer mit den zwei Decksteinen. Alles unspektakulär, Bäumchen haben sich in der Kammer angesiedelt. Die Steine sind kalt und feucht als wir versuchen, Kraft aus ihnen zu schöpfen. Machen den Eindruck, als suchten sie selbst ein wenig Ansprache auf ihrem einsamen Posten. Für einen kurzen Augenblick wähnt man sich zurück in einer Kultur, die der unseren doch schon sehr ähnlich war. Wie gesagt, unspektakulär, magisch, eingebettet in eine wunderbare Landschaft. Eine Wanderung wert ... 


Nachtrag:
Ich brauche andere Wanderschuhe, solche, die nicht die Knöchel aufreiben oder muss eine Polsterung anbringen ... wie machen die Leute das, die nicht nur 2 Stunden am Band laufen, z. B. die sinnsuchenden auf dem Jakobsweg ?